Sensibel und schnell geschädigt: Pflanzenwurzeln

In der Natur keimen und wachsen Pflanzen dort, wo alle Bedürfnisse ihrer Art erfüllt sind. So kann eine Königskerze aus einer Fuge wachsen, in der andere Pflanzen noch nicht einmal keimen können. Es geht um das Zusammenspiel unterschiedlicher Faktoren: Luft, Wasser, Nährstoffe, Spurenelemente, Symbiosen.

Im Topf muss das Substrat all die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen erfüllen. Torf kann das in hohem Maß. Denn der Rohstoff speichert ausreichend Wasser, vernässt aber nicht. Er bleibt stabil in seiner Struktur, kann Nährstoffe aufnehmen und auch bereitwillig wieder an Pflanzen abgeben. Der pH-Wert ist von Natur aus im sauren Bereich, lässt sich durch Kalkgaben genau an die jeweiligen Pflanzenbedürfnisse anpassen.
Ein „Torfersatzstoff“ allein kann das nicht leisten, deshalb kommt es auf die Kombination der verschiedenen Rohstoffe an. Jedes Erdenwerk setzt dabei auf ganz spezielle Komponenten und eigene Mischungen  – mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.

Die Mischung macht‘s!

Den „einen“ Torfersatzstoff gibt es also nicht. Erst die Kombination aus Rohstoffen ergibt ein Substrat, das Wasser gut hält, den Wurzeln gleichzeitig genügend Luft für ein gesundes Wachstum lässt und ausreichend Nährstoffe speichern kann. Im Erdenwerk Patzer dienen fünf Rohstoffe als Grundlage für torffreie Substrate. Kompost, Naturton und Holzfaser sind mit je 20-25 Prozent vertreten, Kokosfaser und Rindenhumus mit je 10-15 Prozent. Vier der Rohstoffe stammen aus der unmittelbaren Region, einzig die Kokosfaser wird aus Indien importiert. Deren Anteil soll im Laufe der nächsten Jahre schrittweise weiter reduziert werden. Da verschiedene Pflanzen verschiedene Bedürfnisse haben, kommen die fünf Rohstoffe in ganz unterschiedlichen Mischungsverhältnissen zum Einsatz.