BR Fernsehen - Querbeet

Stauden im und am Wasser Teich bepflanzen

Steffi Huber hat schon lange einen Traum: Sie will einen naturnahen Teich in ihrem Garten. Im Frühjahr sieht der, nach 10 Tagen Arbeit zwar im Prinzip fertig, aber noch ohne Bepflanzung, trist aus. Doch das will sie an einem Tag im März, zusammen mit dem Landschaftsgärtner Norbert Tayler ändern.

Von: Jan Kerckhoff

Stand: 15.07.2022

Neuer Teich

Das Teichbecken hat mehrere Stufen, die später unterschiedlich hoch mit Wasser bedeckt sind. Je nach Wassertiefe hat sie die Pflanzen gewählt. Wichtig war ihr auch, die Pflanzen so zu wählen, dass später über Jahr verteilt, immer etwas blüht. Dazu hat sie zu Beginn einen detaillierten Pflanz-Plan erstellt und mit Norbert Tayler abgesprochen. Als nächstes verteilt sie zunächst sie alle Wasserpflanzen noch im Topf auf den Stufen des späteren Teichs, um zu sehen, ob ihr Flächenplan aufgeht. Wo später das Wasser 20 Zentimeter hoch wird, soll zum Beispiel der Kalmus wachsen. Steffi Huber: „Mir war wichtig, dass einige heimische Sachen da sind, also zum Beispiel Mädesüß und Blutweiderich. Das sieht man bei uns ja auch in den Wassergräben überall stehen. Und dass man einfach einen Anschluss bekommt für die Tiere und heimische Pflanzenwelt, dass das einfach zusammenpasst.“

Wasserpflanzen setzen

Die Pflanzen kommen nach dem vorsichtigen Austopfen direkt in den Teichboden, der aus Kalksteinschotter besteht. „Also wichtig ist, dass die bis zur Oberkante in dem Kies drin stecken. Und das das nicht ganze Wurzeln noch in der Luft sind.“ erklärt Steffi Huber.
Die meisten Wasserpflanzen setzt sie ohne zusätzliche Erde. Bei starkem Regen könnten sonst später Nährstoffe ins Teich-Wasser geschwemmt werden. Die Folge könnte massives Algenwachstum sein, das die Wasserpflanzen erstickt. Aber manche Wasser-Pflanzen bekommen etwas Lehm hinzu. „Der Teichboden, der ist ja meistens schlammig, enthält viel Nährstoffe. Und manche Wasserpflanzen vertragen es einfach nicht, wenn man sie so nährstoffarm pflanzt. Dann geben wir eine kleine Menge dazu, damit die besser anwachsen und bessere Standortbedingungen haben.“ sagt Landschaftsgärtner Norbert Tyler. Es handelt sich um einen speziellen, nährstoffarmen Lehm. Der soll später Nährstoffe aus dem Teichwasser –  die dort etwa durch Laub eingetragen werden - aufnehmen und wieder an die Pflanzen abgeben. Insgesamt bleibt so der Teich nährstoffarm. Ein sogenannter Skimmer soll zusätzlich verhindern, dass Laub und andere Biomasse, die in den Teich fliegt, zu viel Nährstoffe eintragen. Über den Skimmer wird das Oberflächenwasser abgeschöpft und die Biomasse abgeschöpft. Er ist so konstruiert, dass Wasser-Lebewesen jederzeit entweichen können.

Ergebnis-Kontrolle

Schon nach nur drei Monaten, im Juni, haben sich die Pflanzen gut etabliert. Der Kalmus steht hoch. Die Seerosen haben schon Blüten – sie sind in einem Korb gepflanzt, damit sich ihre Wurzeln nicht zu sehr ausbreiten und die Seerosen alles überwuchern. Ebenso gedeiht das Hechtkraut. Nur das Mädesüß tut sich schwer. Vermutlich steht es zu tief im Wasser. Sogar Wasserläufer sind gekommen und Libellen kreisen über dem Teich.

Staudenbeet am Teichrand

Nachdem die Bepflanzung des Teichs selbst gut funktioniert hat, geht Steffi Huber im Juni das Ufer an. Dort setzt sie keine Wasserpflanzen sondern Blüh-Stauden, die es auch trockener vertragen. Als erstes lässt sie deren Wurzelballen mit Wasser vollsaugen. Später sollen die Stauden völlig ohne Gießen auskommen. Beim Einpflanzen achtet sie darauf, dass der Wurzelballen gut mit der Erde abschließt, der Ballen nicht frei liegt, aber die Stängel auch nicht mit Erde bedeckt sind. Sie setzt unter anderen Purpur-Dost und die Weidenblättrige Sonnenblume, die später bis zu drei Meter hoch wird.

"Ich hoffe, dass der Teich ein extra Booster für den Garten ist, was die Tiere anbetrifft, auch auch zum Wohlfühlen. Und man sieht jetzt schon, dass halt unglaublich viele neue Tiere kommen, wie Libellen. Die Vögel baden morgens drin. Da ist jetzt einfach viel mehr Leben, durch das Element Wasser."

Steffi Huber