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Moderne Gartenarchitektur Mathematik im Garten

Im Südosten Mallorcas, in der Nähe von Santanyí, liegt der Garten eines deutschen Mathematikers. Symmetrisch, geordnet und übersichtlich – so sollte der Garten werden, für Gartenarchitektin Andrea Lechte eine Herausforderung.

Von: Sabrina Nitsche

Stand: 13.05.2022

Symmetrisch oder nicht?!

„Ich finde man darf die Symmetrie brechen“, sagt Andrea Lechte. Maler setzen auf den goldenen Schnitt, um ihre Werke spannend und harmonisch zugleich aussehen zu lassen. Und genau so planen auch Gartenarchitekten. Denn symmetrischen, geordneten Flächen fehlt häufig die Spannung. Im Großen kann der Garten symmetrisch sein, dann aber braucht es den Wechsel zwischen Höhen und Tiefen, größeren und kleineren Pflanzengruppen in den Beeten, um den Garten entstehen zu lassen. Und so wurde im Bereich des Vorgartens der Finca kombiniert: Formgehölze und freiwachsende Gräser und Stauden wechseln sich ab. Es ist der wildeste Bereich der Finca, in dem sich vor allem Stauden frei entfalten dürfen. Aber nur, solange sie damit anderen Pflanzen keine Konkurrenz machen:

Der Orangen-Patio

Auf der Ostseite des Hauses liegt der zweite Gartenraum. Hier sitzt der Besitzer mit seiner Familie gerne zum Frühstück. Dafür entwarf Andrea Lechte einen intimen Garten: Den Orangen-Patio. Die Mauern sind exakt so breit wie das Haus, begrenzen und schützen zugleich. Die Zitruspflanzen brauchen den Schutz der Mauern, damit die Blüten nicht abgeworfen werden und sich Früchte entwickeln.

"Es hätte auch eine Hecke sein können, so haben wir aber eine Mauer gewählt und diese dann mit Kletterrosen und Sommerjasmin bepflanzt. Der Vorteil dieser Variante ist, wir haben ständig einen leichten Duft, von den Rosen, dem Sommerjasmin oder den Citrus,"

sagt Andrea Lechte.

Der weiße Heckengarten

Der jüngste und spannendste Bereich liegt auf der Westseite des Hauses: Der 400 Quadratmeter große weiße Heckengarten. Geschnittene Gehölze und blühende Stauden wechseln sich ab. Jeder Streifen besteht aus nur einer Pflanzenart. Verwendet wurden nur weiß blühende Pflanzen, denn die Terrasse wird vor allem in den Abendstunden benutzt.

"Das Ziel dieses Heckengartens war es, die Sichtachsen zu betonen und es ist rein monochrom gehalten in Weiß, damit in der Abendsonne die Leuchtkraft zum Tragen kommt,"

erzählt Andrea Lechte

Auf der Südseite ist der Heckengarten von einer Wildblumenwiese begrenzt. Was natürlich wirkt, ist ebenfalls ein geplanter Gartenraum mit angesäter Blumenwiese. Ein bewusst gesetzter Kontrast. Fertig ist der Garten noch lange nicht. Andrea Lechte sitzt bereits an den Plänen für die nächsten Pflanzbeete.

Kontakt

Andrea Lechte
Dipl. Ing. Garten- und Landschaftsplanung
Paisajista
C/Cotoner 21, 1°
07013 Palma de Mallorca
SPANIEN

Telefon: +34 667 31 39 97