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„Herbstlich willkommen“ Nützlinge in der Gärtnerei

„Herbstlich willkommen“ in der Gärtnerei: Auch wenn der Sommer zu Ende gehen mag - die Gartensaison ist noch lange nicht vorbei. Denn wie der Frühling und der Sommer bietet auch der Herbst noch einiges an Blüten- und Pflanzenpracht.

Von: Andrea Rüthlein

Stand: 18.09.2020 | Archiv

Herbstlich willkommen: Nützlinge in der Grtnerei | Bild: BR

Zahlreiche Mitgliedsbetriebe der Gartenbau-Landesverbände laden vom 26. September bis zum 31. Oktober zu einem besonderen herbstlichen Erlebnis in ihre Gärtnereien ein. Jetzt sollen die leuchtenden Farben des Herbstes mit ihrem vielseitigen Sortiment für diese Jahreszeit gefeiert werden.

Pflanzenkombinationen für den Herbst

In der Gärtnerei Steinhilber in Neustadt an der Waldnaab kombiniert man zu den Themen „Indian Summer“, „Silberglanz“ und „Insektenmagnet“ Pflanzen, die sich auch im Herbst noch für den Garten oder Balkon eignen. Blühpflanzen bieten Bienen, Schmetterlingen und andere Nützlingen wie Schweb- und Florfliegen Nahrung.
Reiner Steinhilber stellt seine Interpretation vom „Insektenmagnet“ vor: Er bepflanzt seinen Korb mit frostverträglichen Arten wie Lavendel, Aster, Fetthenne, Johanniskraut, Veronica, Zitronenthymian und Mühlenbeckia. Die Pflanzen sind auch einzeln erhältlich, aber wer es ganz einfach mag, holt sich den fertig zusammengestellten Korb.

Internet-Tipp

Eine Liste mit Gärtnereien, die an der Gärtner-Aktion „Herbstlich willkommen“ teilnehmen, gibt es hier:

Gärtnerei ohne chemische Schädlingsbekämpfung

Nützlinge kommen auch in der Gärtnerei zum Einsatz. Weg von der Chemie und zurück zu den Wurzeln lautet die Devise von Gärtnermeister Reiner Steinhilber, der die Pflanzen in seiner Gärtnerei ohne Chemie gesund hält. Vor bald fünf Jahren hat er damit begonnen und seit zwei Jahren ist sein Betrieb nun ganz chemiefrei. Derade bei den Chrysanthemen, auf die er mit Hilfe eines umgebauten Laubbläsers die Raubmilbenart Amblyseius cucumeris gegen Blütenthripse ausbringt, hat es davor viel Chemie gebraucht, um die Pflanzen hochzupäppeln. Neben diesem “Beschuss“ mit den Raubmilben verteilt er unter anderem Chrysoperla carnea auf die Pflanzen – die gefräßigen Florfliegenlarven räumen mit der Roten Spinne auf.

Pflanzen stärken

Gerade ist das Forschungsprojekt „Cool morning“ in Zusammenarbeit mit der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu Ende gegangen. Dabei wurden die Pflanzen mit speziellen Temperatursteuerungen aufgezogen, um sie so zu stärken. In einem weiteren Projekt geht es um die Energieeinsparung im Gartenbau: Eine geordnete Temperaturführung durch eine Pellet-Heizung, Energieschirme, Schattierungen, Ventilatoren spart Energie ein. Glas, das UV-Strahlung durchlässt, sorgt für einen kompakten Pflanzenwuchs ohne Chemie. Das natürliche Wachstum wird dadurch in einem bestimmten Stadium gestoppt, und so kann sich Reiner Steinhilber den Pflanzenrückschnitt oder den Einsatz von Hemmstoffen sparen.

Im Zuge des ökologischen und nachhaltigen Anbaus setzt der Gärtnermeister zusätzlich zu den Nützlingen auf Effektive Mikroorganismen (EM). Einmal pro Woche ergänzt er das Gießwasser mit der Mikroben-Mischkultur aus verschiedenen Bakterien- und Pilzgruppen, z. B. Milchsäurebakterien, Hefen und Photosynthesebakterien. Dadurch wird der Boden insgesamt fruchtbarer, das natürliche Abwehrsystem der Pflanzen gegen Krankheiten und Schädlinge gesteigert und das Keimen, Blühen, Fruchten und Reifen verbessert.

Kontakt

Gärtnerei Steinhilber
Innere Floßer Str. 12
92660 Neustadt an der Waldnaab
Telefon: 09602 94120
Email: info@gaertnerei-steinhilber.de