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Scharfe Vielfalt Chili im Honig

In seiner Gärtnerei in Windach baut Martin Wörishofer verschiedene Chilisorten an, meistens um die 20. Einen Teil davon verarbeitet der Gärtner mit Honig weiter.

Von: Julia Schade

Stand: 04.09.2022 13:03 Uhr

Die meisten Chilis wachsen in den Gewächshäusern der Gärtnerei. Dort haben sie es zu Vegetationsbeginn schön warm und Martin Wörishofer hat die Bedingungen besser im Griff. Außerdem kann er hier früher mit dem Anbau anfangen. Ein paar Sorten dürfen aber auch im Freiland wachsen.

Kein gutes Jahr für Gewächshaus-Chilis…

Bei über 20 Sorten erwartet man um diese Jahreszeit eigentlich ein Gewächshaus voller bunter Chilischoten. Aber um in Windach reife Exemplare zu entdecken, muss man dieses Jahr etwas genauer hinschauen. Auch haben sich die Pflanzen nicht ganz so gut entwickelt wie üblich und sind etwas kleiner geblieben. Das lag vor allem an der Hitze, denn bei 26-28 Grad stellen Chilis ihr vegetatives Wachstum ein und setzten nur noch auf generatives, also auf das Ausbilden von Blüten und Früchten. Genug zum Ernten gibt’s trotzdem und Martin Wörishofer nimmt es gelassen. Der Gärtner will aber die nächsten Jahre noch mehr auf Freilandanbau setzen.

Weit gereist

Chilis stammen ursprünglich aus Zentralamerika und kamen mit spanischen und portugiesischen Seefahrern nach Europa. Von dort wurden sie in alle Welt getragen und sind sozusagen das erste globalisierte Gemüse. Auch in der Gärtnerei von Martin Wörishofer wachsen Chilis aus Mexiko, Südamerika und Indien.

Im Beitrag vorgestellte Sorten:

‘Cayenne‘: 6-10 (+) cm lange Früchte, rot, schlank, dünnwandig, scharf
‘Jalapeño‘:7-8 cm lange Früchte, gedrungen, schmecken grün und rot, dickwandig, scharf
‘Sarit Gat‘: 8-10 cm lange, gelbe Früchte, fingerdick, mittelwandig, scharf, standfest
‘Gorria‘: 10-15 cm lange Früchte, Spitzpaprika ähnelnd, dünnwandig, scharf und aromatisch

Chilihonig

Für seinen Chilihonig verwendet Martin Wörishofer Akazienhonig aus dem Bayerischen Wald, denn Regionalität und kurze Transportwege sind Teil des Konzepts seiner Biogärtnerei. In Sachen Chili hat er sich diesmal für die Sorte ‘Gorria‘ entschieden. Hier reicht eine Frucht für ein Glas. Bei kleineren Sorten verwendet man dementsprechend mehr, immer aber so viel, dass das Glas zu etwa einem Drittel gefüllt ist.

Und so geht’s:

Chilis halbieren, entkernen und für 30-60 Sekunden in Essigwasser blanchieren. Dann abkühlen lassen, möglichst klein schneiden und in sterile Gläser füllen. Bei scharfen Sorten Handschuhe verwenden. Zudem ist hier sauberes Arbeiten besonders wichtig. Deswegen auch nicht gleich das ganze Glas mit Honig füllen, sondern nur so weit, bis die Chilis bedeckt sind. Jetzt gründlich umrühren, damit die Luft entweicht und die Chilis vollständig vom Honig umschlossen werden und erst dann das Glas ganz auffüllen und verschließen. Essen kann man den Honig sofort, noch besser schmeckt er aber nach 4-6 Wochen.

Kontakt

Martin Wörishofer
Telefon: 08193 950096
Email: handunderde@gmail.com