quer komplett Sendung und Kommentare vom 15.12.2022
Regensburger debattieren über Gloria // Rosenheimer Bäume stehen Hochschulbau im Weg // Die Lockmethoden der Rabatt-Verführer u. v. m. in dieser quer-Sendung:
Ihr Kinderlein kommet – Bloß nicht!
Halleluja! Es gibt sie noch, die Regionen, die laut kassenärztlicher Bedarfsplanung bei Kinderärzten als „überversorgt“ gelten. Aber die Planung geht an der Realität offensichtlich vorbei. Die Zunahme an Vorsorgeterminen und der aufwendige Betreuungsbedarf in der Kindermedizin scheinen nicht ausreichend berücksichtigt zu sein. Und so sind beispielsweise in Kempten und im weiten Umkreis neue Termine für die Kleinen so etwas wie ein Lottogewinn. Verschärfend kommt hinzu: In den Kinderkliniken kündigen die Ärzte wegen Überlastung, und Kindermedikamente sind in Apotheken auch grad Mangelware. Betroffene Familien fühlen sich wie Josef und Maria auf Herbergssuche.
„20 Prozent auf Alles*!“ - Die Lockmethoden der Rabatt-Verführer
Dass die Werbung gerne übertreibt, weiß jeder. Aber ein Rabattangebot ist ein Rabattangebot, meint man oft. Dabei ist bei den vorweihnachtlichen Ausverkäufen manches Produkt gar nicht mehr preiswert, wenn man genauer hinschaut. Ein scheinbar sensationell günstiges Angebot eines Möbelhauses, bei dem ein hoher Rabatt plus Gratisgeschirrspüler angepriesen wurde, landete nun gar vor Gericht. Muss der Kunde nur besser hinschauen? Oder sind manche Rabattbedingungen für Otto und Ottilie Normalverbraucher einfach nicht mehr zu durchblicken?
Fürstin der Finsternis? Regensburger debattieren über Gloria
Sie ist eine Ikone der bayerischen Schickeria und die Königin, oder zumindest die Fürstin, von Regensburgs High Society: Gloria von Thurn und Taxis. Die Adlige wartet allerdings immer wieder auch mit fragwürdigen Thesen bis hin zu rassistischen Äußerungen auf. Manchen gilt sie als Netzwerkerin zwischen erzkonservativen Katholiken und rechtspopulistischen Kräften. Nun fordern die Ersten in Regensburg einen Boykott ihres Weihnachtsmarktes, die DGB-Jugend Oberpfalz bringt gar eine Enteignung der Fürstin in Spiel. Für Glorias Anhänger ist das ein Affront. Und auch manche von Bayerns Regierenden sonnen sich nach wie vor gern im fürstlichen Glanz. Die schillernde Adlige polarisiert – und hat daran scheinbar großen Spaß.
Das Leben ist kein Ponyhof! - Sprach die EU zum Wolf
Wildtiere oder Nutztiere? Wölfe oder Schafe? Die Konflikte sind sattsam bekannt, erst recht in Bayern. Doch dieses Mal ist alles anders. Zum einen hat der Wolf diesmal kein Lamm getötet, sondern ein Pony. Und zwar nicht irgendeines, sondern das von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Die hat inzwischen in einem Brief an die EU-Parlamentarier geschrieben, dass die EU-Kommission den strengen Schutzstatus des Wolfes prüfen wolle. Dürfen Schafzüchter nun aufatmen? Müssen Wolfsfreunde nun bangen? In Bayern stellen nicht mehr nur Bauern die Frage: Gibt es mittlerweile so viele Wölfe, dass von einer bedrohten Art keine Rede mehr sein kann?
Axt angelegt - Rosenheimer Bäume stehen Hochschulbau im Weg
In Rosenheim sollen 70 alte Bäume dem Neubau der Technischen Hochschule weichen. Gegen den Neubau an sich ist niemand, aber gäbe es keine nachhaltigere Lösung? Die Bäume haben teilweise immerhin einen Stammumfang von drei Metern und sind wertvoller Lebensraum für allerhand Arten. Umweltschützer sagen, dass kleine Nachpflanzungen einen alten Baum kaum kompensieren können. Dabei bemüht sich die Stadt Rosenheim durchaus, wieder mehr Bäume an Straßen und auf Plätzen zu bekommen - nachdem man sie über die letzten Jahre gefällt hat. Bäume pflanzen ist allerdings deutlich schwerer als sie umzuhauen.
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Stan, Dienstag, 20.Dezember 2022, 00:57 Uhr
17. Bäume Rosenheim
Leider fällt Herr Prof. Köster durch die Prüfung. Das Holzgewicht in kg/m³ bei Restfeuchte von ca. 12 - 20 %: Fichte 420 kg bis Eiche 710 kg.
In einer Tonne Holz steckt ca. eine halbe Tonne Kohlenstoff. 1m³ Holz enthält also je nach Holzart zwischen 210 kg und 355 kg Kohlenstoff. In 13.000 m³ Holz sind "global gerechnet??" also zwischen 2.370 to und 4.615 to Kohlenstoff gebunden und nicht wie behauptet 13.000 to. Das ist dann gar kein so gigantischer Beitrag mehr.
Dieser "subsummiert" (gemeint war wohl kompensiert) leider nicht das, was jetzt an Bäumen entfernt werden muss.
Antwort von Harry, Mittwoch, 21.Dezember, 15:17 Uhr
Subsumieren hat nichts mit summieren zu tun (vgl. Subsumption).
Rechtswissenschaft: Eine Norm einem Lebenssachverhalt unter- bzw. zuordnen.
Claus D., Montag, 19.Dezember 2022, 16:26 Uhr
16. 20 Prozent auf alles
20 Prozent auf alles ... ohne Stecker (Jochen Malmsheimer als Hausmeister in "Neues aus der Anstalt")
(wer es nicht gesehen hat oder sich nicht erinnert: er hat die Anstalt mit einer Lichterkette (ohne Stecker) weihnachtlich dekoriert)
Die Erwartung, dass ein Teil morgen vielleicht 20 Prozent weniger kosten könnte, hält mich heute vom Kauf ab. Und morgen denke ich mir, dass es übermorgen vielleicht noch billiger zu haben ist ...
Am meisten spart man, nämlich rund 100%, wenn man etwas NICHT kauft.
Kerschi, Sonntag, 18.Dezember 2022, 20:45 Uhr
15. Wolf
Nein Herr Prepunkt: Nicht Wolfsfreunde sind Träumer, sondern Sie. Vermutlich sind auch Sie ein Bauer, denn diese verschweigen, dass nicht der Wolf, sondern Hunde die wahren Bambikiller sind. So quellen die Jagdfachblätter über vor von Hunden rein aus Spaß zerfetzten Rehkitzen und anderen Wildtieren. Eine Vielzahl Menschen wurde bereits von Hunden verletzt oder sogar getötet. Hingegen kam noch nie ein Mensch durch einen Wolf zu Schaden. Erst vor kurzem stand in der Süddeutschen, dass in 80 % aller Fälle, es Hunde waren, die Weidetiere gerissen haben. Der Wolf geht überhaupt nur deshalb an diese, weil ihm die aus Profitgier der Waldbauern entstandene tierverachtende Doktrin "Wald vor Wild" die Nahrung in seinem Revier ausgeht. Somit sind die Waldbauern schuld, wenn der Wolf an Weidetiere geht. Das ein Wolf Rehwild frisst, liegt in seiner Natur. Was soll also diese hirnrissige Hetze gegen Wölfe, wenn doch Hunde die wahren Übeltäter sind?
Antwort von Franz, Dienstag, 20.Dezember, 09:44 Uhr
Kerschi (m/w7d) hat keine Ahnung und davon jede Menge.
Wenn es keine Bauern geben würde, wäre er schon lange verhungert. Spätestens nach dem der Mutter die Milch ausgegangen wäre.
Gegen Bauern zu hetzen ist heute Standart.
Lauffeuer, Sonntag, 18.Dezember 2022, 18:45 Uhr
14. Benin-Bronzen
Sehe gerade br 24 , Nachrichten.Da wird von Raubkunst und Kolonialzeit geredet; aber nicht gesagt, dass Deutschland diese nicht geraubt, sondern in der Vergangenheit von Museen gekauft wurden. Das stellt Claudia Roth nicht klar.Welch Journalistische Transparenz!
Da ich ich im BR keine Möglichkeit sehe, stelle ich es mal hier ein.
Uwe Hager, Freitag, 16.Dezember 2022, 23:53 Uhr
13. Herr Süß kann Blues
Yeah, great! Mehr davon bitte.
Quer auf Tagesschau24 ist perfekt für Spätheimkehrer.