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Kein Ärger im Urlaub Sechs Tipps gegen Kofferverlust

Weltweit gehen Jahr für Jahr 25 Millionen Koffer verloren. Das ist etwa ein Prozent der Koffer. Wenn es passiert, ist das Drama groß: Der Urlaub startet ohne Bikini, ohne Strandtuch, ohne Schlafanzug, ohne Unterwäsche zum Wechseln. Doch man kann etwas tun, um das Verlustrisiko zu minimieren.

Von: Maria Kümpel

Stand: 21.06.2016

Koffer auf einem Gepäckband | Bild: picture-alliance/dpa

Die meisten Koffer gehen verloren, weil die Papierbanderrole mit aufgedrucktem Zielflughafen, das sogenannte "Label", abreißt. Das Label bekommt der Koffer am Check-in angeklebt, damit er ganz allein seinen Weg durch die "Gepäckfördersortieranlage" im Bauch des Flughafens findet. Das Label wird immer wieder gescannt, der Koffer vollautomatisch über kilometerlange Förderbänder zum richtigen Flieger gelotst. Wenn das Label abreißt, findet der Koffer die richtigen Abzweigungen nicht und wird aussortiert.

Damit ist der Flug aber noch nicht verpasst, mancher Koffer bekommt eine zweite Chance. Voraussetzung: ein Namensanhänger. Damit könnten die Mitarbeiter des Flughafens den Passagier identifizieren und den Koffer erneut "labeln" und einchecken.

Übrigens: Viele Urlauber wollen aus Angst vor Einbrecherbanden oder aus Datenschutzgründen nicht ihre Adresse und Telefonnummer auf den Kofferanhänger schreiben. Es genügt, wenn gut leserlich Name und vielleicht der Zielflughafen draufstehen.

Geht ein Koffer verloren, landet er in der Gepäckermittlung. Hier versuchen die Mitarbeiter, gestrandete Koffer und ihre Besitzer wieder zusammen zu bringen. Wichtig dabei: Farbe, Form und Marke des Koffers sowie auffällige Details außen (Kofferbänder, Anhänger) und innen. Diese Informationen werden in ein internationales Suchsystem eingepflegt. Alle Fluggesellschaften der Welt haben darauf Zugriff.

Daher: Je genauer Sie den Koffer beschreiben können, desto schneller haben Sie ihn wieder. Machen Sie nach dem Packen Fotos von außen und von innen, die Ihnen im Ernstfall als Gedächtnisstütze dienen. In der Aufregung erinnert man sich nur schwer, welche Maße der Koffer hatte und ob die Marke draufsteht.

Wählen Sie am besten gemusterte oder farbige Koffer. Die lassen sich schneller finden als schwarze, denn 80 Prozent der Gepäckstücke sind schwarz.

Und noch was können Sie tun, damit Ihr Koffer so leicht wie möglich wieder zu Ihnen zurück findet: Ein markantes Inhaltsstück ganz nach oben packen. Ein auffälliges Spielzeug, ein rotes Tuch oder ein Buch mit einem seltenen Titel helfen beim Abgleich Ihrer Verlustanzeige mit den Beschreibungen der gestrandeten Koffer im Computer. So können die Mitarbeiter an der Gepäckermittlung leicht klären, ob der Koffer tatsächlich Ihnen gehört.

Wichtig auch: die Verlustanzeige. Wenn diese so präzise wie möglich ist, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Das setzt natürlich voraus, dass die Kommunikation klappt und es nicht zu Übersetzungsfehlern kommt, wenn beispielsweise an einem italienischen oder spanischen Flughafen auf englisch der Kofferinhalt beschrieben wird.

Daher: Schauen Sie wenn möglich nach, was der Mitarbeiter am "Lost & Found"-Schalter ins System eintippt. Das kann gerade im Ausland viel Kofferkummer ersparen.

Wer sich scheut, seine Kontaktdaten außen auf den Kofferanhänger zu schreiben, sollte überlegen, ob er seine Handynummer wenigstens im Koffer hinterlegt. Idealerweise mit deutscher Vorwahl, falls der Koffer im Ausland verloren geht.

Falls alle Stricke reißen, kann es helfen, wenn man "gemischt" gepackt hat. Das heißt: Wenn Sie zu mehreren Personen fliegen, legen Sie etwas für jede Person in jeden Koffer hinein. So ist das Risiko, dass einer ganz ohne Wäsche dasteht, noch geringer.

Und: Wichtiges und Unentbehrliches kommt ins Handgepäck. Dann geht es garantiert nicht verloren.


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