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Wege aus der Sucht Die Laufer Mühle in Adelsdorf

Das Integrationsprojekt im mittelfränkischen Landkreis Erlangen-Höchstadt ist einzigartig in Deutschland. Denn Süchtige können in der therapeutischen Gemeinschaft nicht nur ihre Krankheit überwinden lernen, sondern auch beruflich wieder Fuß fassen. Ein Konzept mit Erfolg!

Von: Susanne Ilse

Stand: 06.09.2016

BR-Dreharbeiten | Bild: Michael Thiem

Das Gesamtunternehmen besteht aus zwei Teilen mit insgesamt 150 Mitarbeitern. Es ist nicht nur sozial engagiert, sondern auch wirtschaftlich gesund mit einem Umsatz von 8 Millionen Euro. Bereits einige Male wurde es als "bester Arbeitgeber" in Deutschland und Europa ausgezeichnet.

Die soziotherapeutischen Einrichtungen

Sie wurden 1990 gegründet. Aktuell gibt es rund 140 Betreuungs- und Behandlungsplätze. Je nachdem, in welchem Stadium der Krankheit sich die Patienten befinden, wohnen sie direkt in der Laufer Mühle oder in betreuten Wohnungen in der Umgebung. Die Therapie in der vom Deutschen Orden getragenen Suchthilfe verläuft in unterschiedlichen Phasen, in denen der Suchtkranke immer mehr Selbstständigkeit erlernt. Dazu gehören Einzel- und Gruppengespräche sowie die Arbeitstherapie. Hier werden auch Schulungen und Ausbildungen angeboten. Für die meisten Suchtkranken ist das Ziel die soziale und berufliche Wiedereingliederung. Ein kleiner Teil verbleibt in der geschützten, suchtfreien Umgebung der Laufer Mühle.

Die Beschäftigungsgesellschaft

Mit den sozialen Betrieben begann die Laufer Mühle im Jahr 2000. Sie bieten rund 300 Beschäftigungsplätze für suchtabhängige, psychisch kranke und langzeitarbeitslose Menschen. In 14 Betriebsstätten werden Produktionen, Handel, Handwerk und Dienstleistungen betrieben. Die anerkannten und zertifizierten Lehrbetriebe ermöglichen es den Menschen, neue Tätigkeiten aufzunehmen und so für ein selbstständiges Leben zu sorgen.

Hilfsangebot für bedürftige Menschen

Mit dem Titel "LebensMittelPunkt" betreibt die Laufer Mühle außerdem eine Anlaufstelle für 600 bedürftige Menschen aus der Region. Dort erhalten sie kostenlos warme Mahlzeiten und Lebensmittel, die zuvor aus Supermärkten abgeholt wurden. Auch asylsuchende Bürger werden mit Lebensmitteln und Kleidung versorgt und bekommen Hilfe bei der Wohnungseinrichtung. Die Anlaufstelle erhält keinerlei öffentliche Gelder.


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