BR Fernsehen - Lebenslinien


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Lebenslinien - Volksschauspielerin, Komödiantin und Sprecherin Christiane Blumhoff - Mehr als Komödie

Christiane Blumhoff war als Volksschauspielerin, Komödiantin und Sprecherin eine Größe in der bayerischen Kulturlandschaft. Die Schauspielerin ist am 14. November im Alter von 81 Jahren in München gestorben.

Stand: 08.06.2022 | Archiv

In Bayern ist Christiane Blumhoff durch ihre Auftritte im Radio, auf der Bühne und im Fernsehen bekannt. Dabei stammt sie gar nicht aus Bayern, sondern wurde bei Danzig geboren. Nach der Flucht 1945 lässt sich die Familie in München nieder.

Filminfo

Originalitel: Christiane Blumhoff - Mehr als Komödie (D, 2018)
Regie: Boris Tomschiczek
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 45 Minuten
VT-UT, 16:9, stereo

Dort übernimmt ihre dominante Großmutter die Erziehung des Mädchens. Kleine Freiheiten findet Christiane in der Schauspielerei. Schon als Sechsjährige hat sie erste Rollen im Kinderfunk, später am Gärtnerplatztheater.

Frühe Erfolge feiert sie auch im Komödienstadel. Selbst als sie dort bereits erste große Rollen spielt, ist sie noch an die alles beherrschende Großmutter gebunden.

Erst mit 29 Jahren schafft sie es, sich zu befreien. Sie genießt ihr neues Leben und verliebt sich Anfang der 70er-Jahre in einen Nigerianer, der in Bayern studiert und Diplomat werden soll. Die Liaison mit einem Schwarzafrikaner nimmt ihr die Branche allerdings übel, passt sie doch nicht in das bayerische Bild des Volkstheaters.

Die Aufträge bleiben aus. Doch Christiane steht zu ihrer Liebe, heiratet Charles Pearce und bekommt mit ihm drei Kinder. Als ihr Mann 2005 stirbt, ist ihre Familie die wichtigste Stütze.

Die Schauspielerin ist am 14. November im Alter von 81 Jahren in München gestorben.

Lebenslinien-Autor Boris Tomschiczek über die Dreharbeiten

Christiane Blumhoff mit Lebenslinien-Autor Boris Tomschiczek.

"Christiane Blumhoff hat mich bei den Dreharbeiten sehr beeindruckt. Denn in ihr begegnet man nicht nur einer großartigen Schauspielerin, sondern einem wirklich freien Menschen. Das hat mir sehr imponiert und mich zum Nachdenken darüber gebracht, wie frei man eigentlich selbst ist.

Eine Szene, ein emotional sehr tiefgehendes Interview in ihrem Schlafzimmer, wird meinen Kollegen und mir lange in Erinnerung bleiben. Wir haben einen vor der Kamera vollkommen uneitlen Menschen erlebt, der so offen über eine dramatische Vergangenheit, eine traumatische Zeit spricht, wie ich es noch nicht erlebt habe. Ich danke Christiane Blumhoff für ihr Vertrauen in uns."




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