BR Fernsehen - Lebenslinien


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Lebenslinien - Der steinige Weg des Musikers Alfons Hasenknopf Von guten und schlechten Geheimnissen

Heute ist Alfons Hasenknopf ein anerkannter bayerischer Musiker. Doch bis dahin war es ein steiniger Weg, auf dem er sich vor allem einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit stellen musste.

Stand: 02.04.2019 | Archiv

Lebenslinien: Von guten und schlechten Geheimnissen | Bild: BR/Stefan Panzner/Alfons Hasenknopf

Sein Vater spielt Zither, seine sechs Geschwister Hackbrett, Akkordeon und Gitarre – Alfons singt und jodelt, er ist ein gefeierter Kinderstar. Bis auf einem Trachtenfest etwas passiert, das sein Leben radikal verändert.

Filminfo

Originalitel: Von guten und schlechten Geheimnissen (D, 2016)
Regie: Stefan Panzner
Redaktion: Christiane von Hahn
Länge: 44 Minuten
16:9, VT-UT

Alfons sagt niemandem etwas, zieht sich aber immer mehr in sich zurück. Er geht viel in die Natur und sucht die Einsamkeit.

Schließlich holt ihn seine Vergangenheit ein. Er erträgt keine Menschenmengen mehr und bekommt immer häufiger Angstzustände.

Alfons merkt, dass er sich dem Erlebnis seiner Kindheit stellen muss und beginnt eine Therapie. Er will seiner Frau ein stabiler Partner und seiner Tochter ein unbelasteter Vater sein.

Nach und nach findet er musikalisch zu seinen bayerischen Wurzeln zurück und startet seine zweite Karriere als Musiker.

Mit seiner Frau zusammen gründet er den Verein Suibamoond für missbrauchte und misshandelte Kinder.

Er hat sein Leben wieder fest in der Hand – bis ihm 2011 ein Schlaganfall wieder den Boden unter den Füßen wegreißt und er sich noch einmal zurück ins Leben kämpfen muss.

Lebenslinien-Autor Stefan Panzner erzählt, wie es zu dem Film kam

Das Filmteam mit Alfons Hasenknopf

"Aufmerksam wurde ich auf Alfons Hasenknopf durch einen Arbeitskollegen meiner Frau, der schon länger seine Musik schätzt und weiß, dass in Alfons' Texten sehr viel von ihm selbst steckt. Nach einem ersten Treffen mit Alfons war mir klar, dass ich seine Geschichte im Format "Lebenslinien“ erzählen wollte. Sein tiefgründiges Wesen auf der einen, seine Kämpfernatur auf der anderen Seite sind in höchstem Maße beeindruckend und machten mich neugierig. Besonders imponiert mir Alfons' Wille, sich aus seinem persönlichen Albtraum befreien zu wollen und seine mehrfachen Schicksalsschläge zu meistern. Obwohl Alfons - und mir zugegebener Weise auch - das Gespräch über sein Missbrauchserlebnis vor laufender Kamera nicht leicht fiel, fand er sehr offene und klare Worte. Mutig, bewegend, bedeutend. Ich habe ihn zudem als einen Menschen kennengelernt, dem es eine Herzensangelegenheit ist, sich für Kinder und Jugendliche zu engagieren, die Ähnliches erleben mussten wie er selbst.“

Was sich seit 2016 getan hat....

Seit den Dreharbeiten und der Ausstrahlung der Lebenslinie vor gut zwei Jahren ist bei Alfons Hasenknopf vieles beim Alten geblieben, es gab aber auch Veränderungen in seinem Leben. Nach wie vor macht er mit großer Freude und Erfolg Musik. 2017 spielte er mit seiner Band etwa ein Konzert im Circus Krone in München und veröffentlichte eine neue CD. Seine Jodelkurse haben großen Zulauf und seit Kurzem arbeitet er sogar mit einem neu gegründeten Jodelchor. Privat lebt Alfons seit anderthalb Jahren getrennt von seiner Frau.


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