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Das Fundbüro Wertvolles und Kurioses

Hektische Funksprüche, weiträumige Absperrungen, schnüffelnde Sprengstoffhunde - ein herrenloses Gepäckstück kann am Flughafen große Aufregung verursachen. Am Ende landet das gute Stück dann meist in den Händen von Josef Rankl. Er ist Herr über das Fundbüro - und viele Kuriositäten.

Stand: 23.05.2011 | Archiv

Plüschtiger, -schwein, -hund im Fundbüro des Flughafens München | Bild: BR

Eine vergessene Brille, das Laptop, das in der Eile liegen bleibt, die Jacke oder der Schirm, den man dank guten Wetters schlichtweg vergessen hatte - das kennt wohl jeder von uns.

Zumindest wurde das Baby nicht vergessen ...

Aber: Wie kann ein Reisender seinen Koffer vergessen? Wieso bleiben Kinderwagen in den Abfertigungshallen stehen? Oder wer vermisst nicht sofort seinen Rollstuhl? Auch Josef Rankl wundert sich oft über das, was in seinen Regalen landet. Hier quillt es förmlich über: Koffer, Mäntel, Tirolerhüte, Sonnenbrillen, Geldbeutel, Handys, Fotoapparate, Lieblingskuscheltiere - viele von den Dingen werden von ihren Besitzern schmerzlich vermisst und dementsprechend auch bald wieder abgeholt. Die glücklichen Gesichter, in die der Fundbüroleiter dann blicken kann, machen ihn froh. Doch viele Gegenstände bleiben einfach liegen.

Die Versteigerung

Bildunterschrift: Josef Rankl leitet das Fundbüro am Münchner Flughafen.

Damit die Regale nicht überquellen, veranstaltet das Flughafenfundbüro vier- bis fünfmal im Jahr eine Versteigerung. Ein echter Geheimtipp für Schnäppchenjäger und Menschen, die Überraschungen lieben. Dabei kommt wirklich alles unter den Hammer: Riesige Teddybären ebenso wie nagelneue Laptops, Kameras und Reisesouvenirs, Musikinstrumente, Surfboards oder Schmuckstücke und natürlich - besonders spannend - die so genannten "Überraschungskoffer". 

"Die sind immer wieder ein ganz großer Anziehungspunkt, weil eben die Neugierde vor dem Unbekannten die Menschen treibt und das dann dementsprechend auch immer wieder zu sehr schönen Ergebnissen führt", freut sich Josef Rankl. Und tatsächlich: Das Bierzelt in Halbergmoos, in dem die Versteigerung stattfindet, ist bis auf den letzten Platz gefüllt. Und es könnte einem beinahe schwindelig werden, wenn man dem Auktionator zuhört - in solch einem Tempo gehen die Gebote ein. 260 Euro für einen Koffer - das ist dann keine Seltenheit. Ob das vergessene Gepäckstück diesen Betrag wert ist, das zeigt sich allerdings erst beim Öffnen ...


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