"Der Englische Garten ist für mich ein Traum. Das gibt es nur noch mal in New York - der Central Park. Aber der Englische Garten ist tausendmal schöner."

Stundenlang radelt die Gräfin durch den Park.

Jeden Tag radelt sie stundenlang durch den Englischen Garten. Und das, obwohl sie längst keine 20 mehr ist. Auch sie hat einen Lieblingsplatz im Park: das Mini-Hofbräuhaus. Es gilt als letzte Nische für Münchner, Altschwabinger Originale und Hundehalter. Eben für alle, die es gemütlich mögen und am Chinesischen Turm zu touristisch finden.

Die Anlaufstation für einsame Herzen

Bildunterschrift: Im Mini-Hofbräuhaus -da fühlt sich die Gräfin gut aufgehoben.

Da hockt die Gräfin zwischen dem Senffabrikanten und dem arbeitslosen Sinnsucher. Sie kennt sie alle. Auch die Junggesellen, die sie "trotz vorgerückten Alters noch nett finden". Der Biergarten sei eben eine Anlaufstation für einsame Herzen, sagt sie. Doch von der Liebe will sie eigentlich nichts mehr wissen. Kam sie doch auch schon wegen eines Mannes von Nordrhein-Westfalen nach München. Der sprach das Mannequin einfach aus dem Auto heraus an. "Mein Bayer. Der war eingefleischter Junggeselle. Ein kracherter, gscherter Bayer", sagt sie immer noch schwärmerisch.

Vize-Miss-Germany

Eine wahre Augenweide war die Gräfin in den 50ern.

Und hin und wieder zieht sie dann ein paar Schwarzweiß-Fotografien aus der Tasche. Relikte aus den 50er-Jahren, einer Zeit in der die Gräfin auch an einer Miss-Wahl teilnahm. Damals hat sie den zweiten Platz bei der Wahl zur Miss Germany belegt. Überflügelt wurde sie nur von einer, einer damals unbekannten Petra Schürmann. Doch auch jetzt, wo sie ihr Leben alleine verbringt, will sie nicht zurück nach Westfalen. "Weil hier ist es schön." Wieder hat er ein Herz erobert, der Park.