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68-er Rainer Langhans Ein Paradies für Althippies

"Für mich ist dieser Park so eine Art Paradies - weil ich mich da immer ausziehe." Sagt es und taucht mit entblößtem Hintern in die Fluten des Eisbaches ein. Nur der Kopf mit den wallenden grauen Locken schaut noch heraus. Es ist ein prominenter Nackerter, der hier untertaucht: Rainer Langhans.

Stand: 20.05.2013 | Archiv

Bildbeschreibung | Bild: BR

Der Vorzeige-68er liebt den Englischen Garten ebenfalls. Erst 1969 ist er mit Uschi Obermeier - nach der Zerstörung der legendären Kommune 1 durch Rocker - nach München gekommen. Im doch konservativ anmutenden Bayern fand er hier im Englischen Garten etwas ganz Besonderes. "Hier gab's eben viele verrückte Leute, die viel probiert haben. Insofern würde ich sagen gibt es da eine geistige Freiheit, auch ein Spinnertum vielleicht. Eine katholische Anarchie hinter dieser ganzen Ordnungsfassade. Und das - finde ich - kann man schätzen", sagt er.

"Ziehen Sie sich was an!"

So wie Gott ihn schuf ...

Trotzdem: Polizeikontakte gehörten auch hier zum Alltag. Der meistgehörte Satz damals: "Ziehen sie sich was an". Dann legte sich Langhans eben schnell etwas auf die delikatesten Körperstellen - und schon war das Problem erledigt.

... taucht Rainer Langhans in die Fluten.

Vorläufig zumindest. Bis heute ziehen sich die Menschen hier im Englischen Garten aus. "Wir als Ältere, wir machen das halt immer noch ein bisschen", sagt der Alt-Hippie. "Bei den Jüngeren stellt Nacktheit hingegen eine Art Kommerz dar", ist sich Rainer Langhans sicher. Und deshalb präsentieren sich die Jüngeren auch nicht so ungeniert.


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