BR Fernsehen - Kurzfilme


10

Kurzfilm A Lost and Found Box of Human Sensation

Als sein Vater unerwartet stirbt, begibt sich ein junger Mann auf eine lange, sehr emotionale Reise durch Raum und Zeit und lernt, mit diesem Verlust zu leben. Der Film beginnt mit der Beerdigung und zeigt, wie sich Gefühle über Jahre hinweg verändern. Am Schluss bleibt die Frage: Gibt es ein Verfallsdatum für Schmerz?

Stand: 29.07.2015

Filmszene aus "A Lost and Found Box of Human Sensation" | Bild: BR/Dancing Squirrel

„A Lost and Found Box of Human Sensation“ ist in Gedichtform erzählt. Rezitiert wird der autobiografish inspirierte Text von Ian McKellen („Herr der Ringe“) und Joseph Fiennes („Shakespeare in Love“).

Filminfo

Originaltitel: A Lost and Found Box of Human Sensation (D, 2010)
Regie: Martin Wallner und Stefan Leuchtenberg
Drehbuch:
Martin Wallner
Länge: 14 Minuten
16:9, stereo
Produktion: Dancing Squirrel und Lailaps Pictures in Koproduktion mit BR und Arte, gefördert durch FFF Bayern

Inhaltlich erzählt die Geschichte hauptsächlich von Trauer und Schmerzbewältigung. Der Protagonist ist ein junger Mann, der durch Krebs seinen Vater verliert. Der Film beginnt am Tag der Beerdigung und zeigt im Folgenden wie sich Verlustgefühle, Ängste, Sorgen und Wut im Lauf der Jahre verändern. Der Tod seines Vaters wirft die Gefühlswelt des Jungen durcheinander. Der anfängliche Schockzustand weicht schnell dem Gefühl von Leere und der allgegenwärtigen Endgültigkeit des Verlustes.

Kondolenzroboter bekunden dem Jungen am Friedhof ihr Beileid.

Trauer und Schmerz manifestieren sich zum Teil in Aggression, zum Teil in tiefer, bewegungsunfähiger Niedergeschlagenheit und schließlich in dem Versuch, sich abzulenken und die Leere mit Inhalt zu füllen. Allerdings geschieht dies auf Kosten seiner Fähigkeit, tiefere emotionale Bindungen einzugehen. Er distanziert sich von seiner Außenwelt und bleibt oberflächlich in seiner Beziehung zu anderen Menschen, so lange, bis er sich plötzlich Hals über Kopf verliebt.

Der Junge versucht an seinen Träumen festzuhalten, die ihn allmorgendlich verlassen.

Dies stellt den letzten Wendepunkt der Geschichte dar, denn hier entdeckt der Protagonist seine Fähigkeit zu fühlen aufs Neue, und auch wenn die Liebesgeschichte sich nicht erfüllt, stellt diese Entdeckung für ihn eine Befreiung und die Chance auf einen Neuanfang dar.

Preise und Auszeichnungen

  • Silver Prize, PAGE International Screenwriting Awards 2008
  • Best of the Fest Selection, Palm Springs International Shortfest 2010
  • First Prize in Animation, Rhode Island International Film Festival 2010
  • First Steps Award 2010, Kategorie: Kurz- u. Animationsfilme bis 25 Minuten
  • Grand Prix (Best International Film of the Year), Odense 2010
  • Audience Award, SF Shorts, San Francisco 2010

10