BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Hirschfänger Trendiges Jagdmesser

Ein englischer Hirschfänger aus dem Jahr 1856 – damit waren die Grafen von Pappenheim modisch auf der Höhe ihrer Zeit.

Von: Eva Wollschläger

Stand: 06.02.2012 | Archiv

Am Griff des Hirschfängers prangt das Wappen der Grafen von Pappenheim. Ihre Devise: 'In Deo spero', also: 'Ich hoffe auf Gott' steht da noch auf Latein. Der Rest des Messers aber ist 'very british'. Angefangen beim Astwerkdekor, das den Griff des Hirschfänger ebenso nach englischer Manier dekoriert wie das -selten erhaltene- originale Beimesser. Auch das Andreaskreuz verweist auf die Insel: der Heilige Andreas ist Schottlands Schutzpatron. Begonnen hat diese englisch-neugotische Mode, als Queen Victoria sich mit Prinz Albert von Sachsen-Coburg im Jahr 1840 vermählte. Englisches Design wurde dann auch in Deutschland schick: in der Architektur, in der Gartengestaltung und eben auch bei Werkzeugen. Als Waffe, um einem Hirschen den Fang, also den Gnadenstoß zu geben, taugt dieser Hirschfänger kaum – als Statussymbol ist er aber ein Highlight.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 3000 Euro
  • Herkunft/Datierung: England, 1856
  • Sendung vom 11. Februar 2012

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