BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Daphne Liebe, Schmerz und Lorbeerkranz

Kleine bronzene Daphne, eine Bergnymphe der griechischen Mythologie, die als jungfräuliche Priesterin der Mutter Erde dem heftigen Liebeswerben Apollons widerstand.

Stand: 11.11.2011 | Archiv

Es war ein Streich des Liebesgottes Amor, der Apollon den Kopf verdrehte und Daphne unempfänglich für sein brennendes Verlangen machte. Um Apollon nicht weiter zu reizen, ließ sich Daphne von ihrem Vater Peneios in einen Lorbeerbaum verwandeln, den Apollon fortan verehrte und seine Blätter als Kranz auf dem Kopf trug. Diese Liebesgeschichte zeigt auch die kleine Skulptur: Daphne läuft weg und wurzelt mit einem Fuß schon in der Erde, aus der erste Lorbeerranken wachsen. Die Figur ist von dem Pariser Bronzegießer Jules Alfred Dercheu signiert, der im späten 19. Jahrhundert gearbeitet und sich auf die Darstellung junger nackter Damen spezialisiert hat.

Bei genauer Betrachtung der Skulptur ist allerdings zu erkennen, dass sie mit einem bronzefarbenen Lack überzogen, und damit wohl als ein Guss nach einem Original von Dercheu bezeichnet werden muss. Er könnte als Souvenir nach 1945 angefertigt worden sein, dafür spricht auch die reduzierte Größe im Vergleich zu den Originalen des Franzosen.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 300 Euro
  • Herkunft/ Datierung: Paris, nach 1945
  • Sendung vom 12. November 2011

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