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Petschaft Mutterliebe Caritas mit Brief und Siegel

Der in München geborene Bildhauer Georg Wrba hat diese Figurine einer 'Caritas' 1928 in Dresden geschaffen, möglicherweise zum 100jährigen Jubiläum des Sächsischen Kunstvereins.

Stand: 19.08.2013 | Archiv

Georg Wrba (1872 bis 1939), einer der bedeutendsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts, hat vor allem Figuren für den Außenbereich geschaffen: Reiterstandbilder wie das für die Wittelsbacherbrücke in seiner Geburtsstadt München und Brunnen wie der für den Heiligen Magnus in Kempten. Auch viele der Putti an den Fassaden und Terrassen des Dresdner Zwingers stammen von ihm.

Dieses Figürchen aus seinem Spätwerk aber ist klein. Es gehört nicht zu seinen freien Arbeiten, sondern ist der Griff einer Petschaft, also einer Gerätschaft zum Siegeln. Von diesem beliebten alten Motiv der Caritas, der sorgenden Mutterliebe, hat Georg Wrba etwa 350 Exemplare anfertigen lassen.

Außer dem Kind, das die Mutter auf dem Schoß hat, sitzen am Boden zwei weitere. Sie halten die Buchstaben 'K' und 'V'. Im Jahre 1928, dem Entstehungsjahr der Bronze, feierte der Sächsische Kunstverein sein 100jähriges Jubiläum, 1929 war diese Petschaft die Jahresgabe des Vereins. Steht das 'K' für Kunst und das 'V' für Verein, also die Initialen des möglichen Auftraggebers?

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 150 Euro
  • Datierung: 1928
  • Herkunft: Dresden
  • Künstler: Georg Wrba
  • Sendung vom 24. August 2013

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