BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Neapolitanische Krippe Von Heiligen und Promis

Diese Gruppe, bestehend aus der Heiligen Familie und drei Männern aus dem Volk, wurde zwischen 1790 bis 1810 in der berühmtesten Krippenstadt Italiens gefertigt: in Neapel.

Stand: 16.12.2013 | Archiv

Krippen haben in Neapel eine lange Tradition: schon im 15. Jahrhundert gab es dort einen ganzen Straßenzug mit Krippenschnitzern. Mitte des 18. Jahrhunderts fanden sie im bourbonischen König Karl III. einen adligen Protektor und Liebhaber, der selbst Krippen schnitzte und sie über die Grenzen Italiens hinaus bekannt machte.

Die Verarbeitung dieser Figuren ist typisch für Neapel: ihre Köpfe aus Ton, die Hände und Füße aus Holz geschnitzt, die Körper aus umwickeltem Drahtgeflecht. Durch den biegsamen Draht konnten die Figuren in immer neue Stellungen gebracht werden. Denn jedes Jahr änderte sich ihr Arrangement: Andere Figuren kamen hinzu, neue Szenen wurden entwickelt.

Auch hier gruppieren sich um Maria mit dem Jesuskind und Josef Leute aus dem Volk, wie der Müller im Original-Kostüm mit typischer Mütze. Die neapolitanischen Krippen waren immer auf dem neuesten Stand des gesellschaftlichen Lebens und sind es bis heute: neben den klassischen Figuren des Heilsgeschehens kommen jährlich neue hinzu: Politiker, Fußballspieler und andere Prominente …

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 5.000 bis 6.000 Euro
  • Datierung: zwischen 1790 bis 1810
  • Herkunft: Neapel
  • Sendung vom 21. Dezember 2013

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