BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Miniatur-Altar Liebe zum Detail

Durch besondere Detailtreue zeichnet sich dieser neogotische Miniatur-Altar aus, der zwischen 1880 und 1890 wohl in Oberösterreich geschnitzt wurde.

Stand: 12.08.2013 | Archiv

Diente dieser Miniaturaltar als Modell für den Bau eines neugotischen Kirchenaltars in Oberösterreich? Der bis ins kleinste Detail ausgearbeitete Blick in den Chor einer Kirche oder einer Kapelle lässt dies vermuten. Selbst die Kissen für die Ministranten auf den Treppenstufen wurden nicht vergessen.

In den Nischen des großen geschnitzten Baldachin-Arkadenaufbaus thronen Ritterheilige mit dem Heiligen Georg und dem Erzengel Michael, in ihrer Mitte die Gottesmutter. Über ihnen hängt in einem gotischen Spitzbogen ein überdimensioniertes Kruzifix. Es wird flankiert vom Heiligen Florian, vom Heiligen Leopold und zwei Seitenaltären.

Möglicherweise ist dieser im 19. Jahrhundert entstandene, neogotische Miniaturaltar wirklich ein Architekturmodell. Doch ganz am Rand des Altars steht ein Weihwasserbecken. Normalerweise ist es am Eingang einer Kirche platziert. Dies lässt vermuten, dass es sich hier doch eher um einen Hausaltar handelt, der der religiösen Andacht diente. Vielleicht gibt die - bisher nicht entzifferte - Inschrift auf der Tür zur angedeuteten Sakristei darüber Aufschluss.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 1.200 bis 1.700 Euro
  • Datierung: 1880 / 1890
  • Herkunft: Oberösterreich
  • Sendung vom 17. August 2013

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