BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Zwei Querflöten Klappe halten für den guten Ton

Vom bekannten Flötenbauer Oskar Adler aus Markneukirchen stammen diese beiden schwarz lackierten Flöten, die älter aussehen, als ihre Datierung in die 1920er Jahre vermuten lässt.

Stand: 05.04.2012 | Archiv

Die längere und größere der beiden Querflöten ist gestempelt mit den Begriffen 'Adler', 'Markneukirchen' und 'Sonora'. Oskar Adler, ein namhafter Instrumentenbauer aus dem sächsischen Markneukirchen, hatte 1928 die Marke 'Sonora' für sich schützen lassen. Ihre sechs Klappen sind löffelförmig gestaltet – eine Mode im Flötenbau um 1850 – obwohl das Instrument erst einige Jahrzehnte später entstanden ist.

Die Erklärung dafür ist bei der Deutschen Turnerschaft zu finden. Sie hat nämlich in den Zwanziger Jahren begonnen, Spielmannszüge zu gründen. Für ihre Umzüge wurden Hunderte von Flöten benötigt. Konzertflöten wären dafür sowohl zu teuer, als auch unnötig gewesen. Denn schon ein geringer Tonumfang reicht für die Musik der Spielmannszüge völlig aus. Deshalb wurde auf ältere Modelle mit weniger Klappen zurückgegriffen.

Typische Spielmannsflöten - die ersten sind für das 13. Jahrhundert nachgewiesen - sind sowieso klappenlos. Diesem Typus entspricht die kleinere Querflöte, die mit der großen ein Duo bildet.

Fakten:

  • Wert: 100 bis 200 Euro
  • Herkunft: Markneukirchen
  • Datierung: um 1928
  • Hersteller: Oskar Adler
  • Sendung vom 7. April 2012

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