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Stühle Riemerschmid Design für Arbeiter

Stühle nach einem Entwurf des Münchner Jugendstil-Architekten Richard Riemerschmid. Die beiden Exponate sind Teil einer Garnitur aus vier Stühlen und einem Tisch.

Stand: 04.03.2011 | Archiv

Stühle nach einem Entwurf des Münchner Jugendstil-Architekten Richard Riemerschmid. Sie entstanden im Rahmen einer Ausschreibung eines Kunstgewerbevereins, bei der eine Zimmerausstattung für Arbeiterhaushalte entworfen werden sollte. Riemerschmid gewann mit seinem Entwurf den ersten Preis, allerdings hatte ihr Hersteller - J. Fleischhauer in Nürnberg - keinen wirtschaftlichen Erfolg damit. Der Möbelgeschmack der Arbeiter des beginnenden 20. Jahrhunderts scheint ein anderer gewesen zu sein. Einzug fanden die Stühle, die es in rot, schwarz und braun gab, vereinzelt in Intellektuellenhaushalte der Zeit. Ihre kostengünstige Produktion konnte durch einfache Einzelteile, aus denen die Stühle zusammengesetzt sind, erreicht werden. Sie werden heute als eine gelungene und revolutionäre Verbindung von Einfachheit und Funktionalität angesehen, die von musealem Wert ist. Die beiden Exponate sind Teil einer Garnitur aus vier Stühlen und einem Tisch.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: komplett ca. 10.000 Euro
  • Herkunft/Datierung: Nürnberg, 1902
  • Entwurf: Richard Riemerschmid
  • Hersteller: J. Fleischhauer
  • Sendung vom 5. März 2011

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