BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Schreibpult Möbel von klösterlicher Herkunft

Ein Schreibpult, das selbst Geschichte schreibt: um 1730 wurde es für ein Kloster gefertigt, geriet aber durch die Säkularisation 1803 in bäuerliche oder bürgerliche Hände.

Stand: 18.02.2012 | Archiv

Seine Materialien sprechen für eine Herkunft aus dem bayerischen oder österreichischen Voralpenland: furniert mit Nussbaumholz und dekoriert mit Intarsienbändern aus schwarzer Mooreiche, Zwetschgen- und Ahornholz, Buchsbaum und grün gefärbter Pappel.

Das Schreibpult teilt wohl das Schicksal vieler Möbel aus dieser Zeit: als ab 1803 die Klöster mitsamt ihrer Ausstattung vom Staat aufgelöst wurden, deckten sich Bauern und Händler in groß angelegten Versteigerungen mit Unmengen von Möbeln ein. Die meisten stammten aus der Entstehungszeit der Klöster, viele aus dem frühen 18. Jahrhundert.

Das Schreibpult von 1730 steht auf einem Fußgestell, das ursprünglich nicht zu diesem Stück gehörte. Es kam wohl ab 1770 hinzu, als das Urmodell unseres heutigen Schreibtisches, ein Schreibmöbel auf Füßen, erfunden wurde.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 1500 – 2000 Euro
  • Herkunft: Voralpenland, Deutschland/Österreich
  • Datierung: um 1730
  • Sendung vom 25. Februar 2012

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