BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Historistisches Zimmer Wohnen wie bei Königs

Die Salongarnitur stammt aus einer Epoche, in der Männer und Frauen noch separate Zimmer bewohnten: aus der Mitte des 19. Jahrhunderts.

Stand: 18.02.2012 | Archiv

Für die Frauen waren Damensalons und Boudoirs en vogue, die Männer hingegen zogen sich in Herrenzimmer und Herrensalons zurück. Dass diese Salongarnitur für Männer bestimmt war, verrät das dunkel gefasste Birnbaumholz. Es imitiert kostbares Ebenholz. Überhaupt ist dies eine Garnitur von höchstem Anspruch. Sie erinnert an die Möbel des 16. Jahrhunderts, der Renaissance: als Händler zu Fürsten wurden und Kaufleute wie Könige regierten. Und als bürgerliche Familien wie die Medici oder die Fugger sich gegenüber dem Adel behaupteten.

Gebaut wurde die Garnitur aber erst im 19. Jahrhundert, im Stil der Neorenaissance. Dieser internationale Stil war -auf solch hohem handwerklichen Niveau- nur in Metropolen möglich. Denn nur in Städten wie Wien, Augsburg oder Köln kamen Handwerker verschiedenster Gewerbe zusammen, um an einem Stück zu arbeiten.

Dass diese Garnitur noch so vollständig erhalten ist - mit vier Stühlen, zwei Sesseln, einem Aufsatzmöbel und einem Tisch – wird auch vom Markt honoriert.

Fakten

  • Geschätzter Wert: 6000 – 8000 Euro
  • Herkunft: Deutschland/Österreich
  • Datierung: um 1850
  • Sendung vom 25. Februar 2012

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