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Französischer Stuhl Historischer Bezug

An diesem historistischen Sessel im barocken Louis-Quatorze-Stil, entstanden um 1880 / 1890 in Frankreich, ist zu erkennen, dass ihm auch noch die Renaissance als Vorbild diente.

Stand: 20.02.2014 | Archiv

Er ist ein typisches Produkt des französischen Historismus, dieser schwere Sessel im Louis-Quatorze-Stil. Nicht nur die Epoche des Sonnenkönigs stand ihm stilistisch Pate, sondern auch die Renaissance mit Heinrich dem Vierten von Navarra (angeblich dem Gründervater der Bourbonen) als Portrait am Stuhlpfosten. Die plastische Umsetzung, am besten am Giebelfeld zu erkennen, zeugt von der hohen Qualität dieses Möbels.

Ursprünglich gehörte dieser thronähnliche Stuhl wohl zu einer Salongarnitur. Unité, also Einheitlichkeit auch bei der Einrichtung, galt den Franzosen als Zeichen für Reichtum und guten Geschmack. Und so war dieser Stuhl wohl Teil eines Möbelensembles aus Nussbaumholz, sein Stoffbezug wiederholte sich in den Tapeten und Vorhängen.

Obwohl der Stuhl aus dem letzten Viertel des 19. Jahrhunderts stammt, verfügt er noch – und das ist selten – über seinen Originalbezug. Er wurde um 1990 im  südfranzösischen L'Isle-sur-la-Sorgue gekauft, ein Ort, der für originalbelassene Möbel aus dem 19. Jahrhundert bekannt war.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 800 bis 1.200 Euro
  • Datierung: 1880 / 1890
  • Herkunft: Frankreich
  • Sendung vom 22. Februar 2014

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