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Nibelungen Sagenhafter Kupferstich

Mit diesem Kupferstich von 1851 wurden die Nibelungen-Fresken, an denen der 'Nazarener' Julius Schnorr von Carolsfeld in der Münchner Residenz arbeitete, auch in Sachsen bekannt gemacht.

Stand: 06.10.2012 | Archiv

Schließlich war der Auftraggeber der Nibelungenfresken, der bayerische König Ludwig I., mit Therese von Sachsen verheiratet. Was in München vor sich ging, interessierte also auch am sächsischen Hof. Jahrzehnte hatte der gebürtige Leipziger Julius Schnorr von Carolsfeld an dem Freskenzyklus in den fünf Sälen des Königsbaus der Residenz gearbeitet (1828 bis 1867). Über Kupferstiche wie diesen konnten viele an seiner Arbeit teilhaben. Vielleicht war diese Reproduktion des Nibelungenuntergangs von 1851 eine Jahresgabe des Leipziger Kunstvereins an seine Mitglieder.

Das Nibelungenlied - das deutsche Heldenepos schlechthin - in Auftrag zu geben, war ein Kunstgriff des bayerischen Königs und ein Politikum zugleich: er wollte damit sowohl das junge Königreich Bayern in der deutschen Frühgeschichte verankern als auch die Herrschaft der Wittelsbacher legitimieren.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 100 bis 200 Euro
  • Datierung: um 1851
  • Herkunft: Sachsen
  • Künstler: Julius Schnorr von Carolsfeld
  • Sendung vom 20. Oktober 2012

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