BR Fernsehen - Kunst + Krempel


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Strempel-Bilder Zwischen den Fronten

Diese beiden Gemälde aus den Jahren 1932 und 1933 - ein Portrait und ein Blumenstillleben - stammen von Horst Strempel, einem Maler mit spezifisch deutschem Schicksal.

Stand: 08.01.2013 | Archiv

Horst Strempel (1904 bis 1975) war ein Maler zwischen den Zeiten und den politischen Lagern. Seine Karriere begann in Breslau, wo er beim berühmten Expressionisten und Brücke-Mitglied Otto Müller studierte. 1927 trat er in die kommunistische Partei ein, emigrierte aber 1933 nach Paris, nachdem sein Gemälde 'Selig sind die geistig Armen' von der Großen Berliner Kunstausstellung entfernt und Strempel als 'entarteter Künstler' verfemt wurde.

Seine Rückkehr ins befreite Deutschland, 1945, brachte ihm wiederum kein Glück: im 'Arbeiterparadies' DDR verweigerten ihm sowohl die sozialistischen Realisten als auch die Modernen ihre Anerkennung. Sein großes Fresko am Bahnhof Friedrichstraße wurde bald wieder übermalt. Bis heute wird das Werk von Horst Strempel wohl unterschätzt, seine künstlerische Qualität verkannt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: um 5.500 Euro
  • Datierung: 1932 / 1933
  • Herkunft: Deutschland
  • Künstler: Horst Strempel
  • Sendung vom 12. Januar 2013

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