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Kinderkopf Einfach schön

Dieses anrührende Portrait eines Kleinkindes aus den Jahren um 1800 geht auf ein Gemälde des berühmten flämischen Malers Anthonis van Dyck zurück.

Stand: 22.11.2012 | Archiv

Die ruhige, konzentrierte Einfachheit dieses Kinderkopfs zeigt sich auf vielfache Weise: in der Reduktion der Malmittel auf wenige Farben, in der Konzentration auf den Kopf ohne dekoratives Beiwerk, in der Verengung des Raums – alles Mittel, um einzig und allein das Motiv in den Mittelpunkt des (auch psychologisierenden) Interesses zu stellen.

Ein Hauptvertreter dieses Malstils war Anton Raphael Mengs, einer der berühmtesten Portraitisten des 18. Jahrhunderts - stilistisch angesiedelt zwischen Klassizismus und Realismus. In diesem Falle wird aber auf das 17. Jahrhundert zurückgegriffen.

Dieser Kinderkopf findet sich nämlich in einem Gemälde des Flamen und englischen Hofmalers Anthonis van Dyck wieder: 'Die drei ältesten Kinder von Charles I', in der zweiten Version von 1635. Es ist das mittlere Kind, der Sohn James, der hier als Einzelportrait wiedergegeben ist. In seiner Reduktion aufs Wesentliche ist auch dieses nachempfundene Bild zeitlos schön geblieben – bis heute.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: ca. 1.800 bis 2.000 Euro
  • Datierung: um 1800
  • Sendung vom 24. November 2012

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