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Teekanne Englisches Design mit japanischer Note

Der berühmte Entwurf dieser Kanne geht auf die englische Designerin Clarice Cliff zurück. Die Kanne selbst ist aber wohl erst 1988 in Japan reproduziert worden.

Stand: 08.01.2013 | Archiv

Die strenge Form dieses Entwurfs trägt typische Züge des Art Déco, also einer Stilrichtung aus den Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Diese so genannte 'Stanford-Form' wurde von der englischen Entwerferin Clarice Cliff kreiert.

Clarice Cliff (1899 bis 1972) war einer der bedeutendsten englischen Keramikerinnen. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts, von Stoke-on-Trent aus, einer Region, die auch ' The Potteries' (Die Töpfereien) genannt wurde, hat sie die englische Keramik revolutioniert. Auch der Entwurf für diese Kanne in typisch strenger, geradliniger Art-déco-Form, 'Stanford-Form' genannt, stammt aus diesen frühen Jahren.

Dennoch ist die Kanne selbst wohl später entstanden: ein '88' lässt auf das Jahr 1988 schließen. Auch sind die Entwürfe von Clarice Cliff formal abstrakt, in ihrem Dekor aber noch floral – naturalistisch ausgeführt, im Gegensatz zur geometrischen Bemalung dieser Kanne. Selbst wenn es ein späteres Exemplar 'nach Cliff' wäre – der bedeutende englische Porzellanhersteller Wedgwood hatte die Lizenz zum Kopieren ihrer Modelle – die stellenweise nachlässige Ausführung und die fehlenden Stempel legen nahe, dass es sich hier um eine japanische (?) Fälschung handelt.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 5 bis 20 Euro
  • Datierung: 1988 (?)
  • Herkunft: Japan (?)
  • Entwurf: Clarice Cliff
  • Sendung vom 12. Januar 2013

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