BR Fernsehen - Kunst + Krempel


17

Schalenstuhl "Hockender Mann"

'Hockender Mann' ist nur einer von vielen Namen für diesen Stuhlentwurf von Ernst Moeckl. Anfang der Siebziger Jahre wurde diese Möbelserie in Westdeutschland und in der ehemaligen DDR gefertigt.

Stand: 13.02.2013 | Archiv

Der 'Hockende Mann', auch 'Variopur-Stuhl', 'Moeckl-Schwinger', 'Känguru-Stuhl' oder 'Z-Stuhl' genannt, gilt als Design-Klassiker. Entworfen hat dieses Modell, zusammen mit einem passenden Tisch, der westdeutsche Designer Ernst Moeckl. Der 1931 geborene Moeckl erhielt seine Ausbildung an der Hochschule für Gestaltung in Ulm, einer Nachfolgeinstitution des Bauhauses. Anfang der 60er Jahre eröffnete er ein eigenes Büro für Industriedesign und arbeitete für hochrangige deutsche Firmen wie Rollei und Nixdorf.

Moeckls Entwurf für den 'Hockenden Mann' aus dem Jahre 1968 wurde sowohl bei der westdeutschen Firma Horn als auch im volkseigenen Betrieb (VEB) 'Petrochemisches Kombinat Schwedt' gefertigt. Das Kombinat Schwedt war auf Kunststofferzeugnisse, auch solche aus Polyurethanschaum spezialisiert. Dieser aus Hartschaum gegossene Stuhl trägt keine eingestempelte Marke, sein Aufkleber mit dem Herstellernachweis ist wohl im Lauf der Jahre verloren gegangen. Möglicherweise hat man seine DDR-Abstammung aber auch bewusst im Dunklen gelassen.

Fakten:

  • Geschätzter Wert: 1.500 bis 2.000 Euro
  • Datierung: 1970er Jahre
  • Herkunft: Deutschland
  • Hersteller: Firma Horn oder VEB Schwedt
  • Entwerfer: Ernst Moeckl
  • Sendung vom 16. Februar 2013

17