BR Fernsehen - Kontrovers


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Hitlers Meereskämpfer Kampfschwimmer und Torpedomänner im Zweiten Weltkrieg

Vor 70 Jahren wurden die Strände der Normandie zu einem der größten Kriegsschauplätze aller Zeiten. Im Kampf gegen die Invasion setzte Adolf Hitler auch auf eine besondere Geheimwaffe im Seekrieg: sogenannte "Meereskämpfer". Ihr Auftrag: Sabotage an Schiffen, Brücken und Hafenanlagen. Bis heute wissen nur wenige etwas von der Existenz dieser Sondereinheit aus Spitzenschwimmern, die speziell für Tauchgänge mit Torpedominen ausgebildet wurde. Entstehung, Einsatz, Ausrüstung und Ausbildung dieser Spezialeinheit sind bis heute nahezu unbekannt.

Stand: 03.06.2014 | Archiv

Bis heute wissen nur wenige etwas von der Existenz dieser Sondereinheit aus Spitzenschwimmern, die speziell für Tauchgänge mit Torpedominen ausgebildet wurde. Entstehung, Einsatz, Ausrüstung und Ausbildung dieser Spezialeinheit sind bis heute nahezu unbekannt.

Elitetruppe mit wahnwitzigen Aufträgen

Völlig auf sich allein gestellt, mussten die Meereskämpfer sich den feindlichen Linien nähern.

Völlig auf sich allein gestellt, mussten die Meereskämpfer sich mit einer besonderen Schwimmtechnik oder in Ein-Mann-Torpedos den feindlichen Linien nähern. Die Einsätze glichen oft Himmelfahrtskommandos: So erhielten sie beispielsweise den wahnwitzigen Auftrag, die Invasion der Alliierten in der Normandie aufzuhalten. Während des Endkampfes um Berlin wurden sie als Elitetruppe sogar zum persönlichen Schutz Hitlers ins Führerhauptquartier abkommandiert.

Sabotage an Schiffen, Brücken und Hafenanlagen

Die Eisenbahnbrücke über den Fluss Waal im holländischen Nijmegen

Im Oktober 1944 griffen deutsche Kampfschwimmer die von den Alliierten besetzten Brücken über den Waal-Fluss im holländischen Nijmegen an. "Eines der verwegensten Unternehmen dieses Krieges", schrieb die London Times in ihrer Ausgabe vom 6. Oktober 1944. Hitlers Kampfschwimmer waren auch für Kriegsverbrechen verantwortlich. So ergaben die Recherchen erstmals einen Zusammenhang zwischen dem Ausbildungslager der Kampfschwimmer im oberitalienischen Valdagno und einem Massaker an Zivilisten.

Absolute Geheimhaltung

Die mysteriösen Meereskämpfer und ihre Taten sind deshalb kaum bekannt und erforscht, weil sich viele der Veteranen auch heute noch, sieben Jahrzehnte nach Kriegsende, an den seinerzeit geleisteten Schwur zur Geheimhaltung gebunden fühlen.

Dokumentation von Andreas Bachmann und Mike Lingenfelser

Mike Lingenfelser (li.), Sprecher Christian Brückner (mi.) und Andreas Bachmann (re.)

Die Filmemacher Andreas Bachmann und Mike Lingenfelser zeigen bislang weitgehend unbekanntes Material aus Archiven und Privatsammlungen, außerdem Interviews mit den wenigen Zeitzeugen. Eine Dokumentation des Bayerischen Rundfunks aus dem Jahr 2005.


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