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Schutz oder Abschuss Wie gefährlich ist der Wolf?

Seit Mitte der 1990er Jahre ist der Wolf zurück in Deutschland - und streng geschützt. Jetzt stehen die Zeichen auf Abschuss: Das EU-Parlament hat den Schutzstatus herabgesetzt. Geht’s dem Wolf nun an den Pelz?

Stand: 14.05.2025

Der Wolf ist zurück in Bayern – das freut Natur- und Umweltschützer, Bauern und Tourismusmanager schlagen Alarm. Lange galt der Wolf in Deutschland als ausgestorben, bevor er 1996 erstmals wieder gesichtet wurde. Seitdem hat die Population stetig zugenommen – aktuell leben rund 1.600 Wölfe in Deutschland und mehr als 21.000 in Europa.

Schutzstatus herabgestuft

Doch jetzt stehen die Zeichen auf Abschuss. Das EU-Parlament hat den Schutzstatus herabgesetzt und die neue Bundesregierung will den Wolf ins Jagdgesetz aufnehmen. In Bayern kämpft Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) schon lange dafür: „Die gezielte Erlegung von Problemwölfen muss Normalität werden.“

Abschuss oder Herdenschutz?

Seit Anfang 2024 wurden im Allgäu, in den angrenzenden Landkreisen und im benachbarten Tirol knapp zwanzig Wölfe nachgewiesen. Immer wieder töten sie Schafe und Ziegen. Landwirte und Älpler sind in Sorge: Denn sie können ihre Tiere im bergigen Gelände nur schlecht schützen. Ihre Alpweiden sehen sie durch den Wolf bedroht. Sie wollen, dass sein Abschuss erleichtert wird.

Der BUND Naturschutz will eine Jagd auf Wölfe nur unter strengen Auflagen. Die geplante Änderung des Jagdgesetzes sei ein „Generalangriff auf geschützte Arten.“ Stattdessen sollten Herden besser geschützt werden, z.B. durch Weidezäune, Hirten oder Hütehunde.

Mitdiskutieren!

Soll der Wolf geschossen werden, wenn er Weidetiere gefährdet? Kann er auch Menschen angreifen? Welche Alternativen gibt es zum Abschuss? Müssen wir lernen wieder mit Wildtieren zu leben? Wie kann die traditionelle Alpwirtschaft auch in Zukunft erhalten bleiben?

Darüber diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger live in Bad Hindelang mit Bayerns Jagdminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern.   

"Der Wolf muss gezielt bejagt werden, wo er Schäden verursacht. Beim Biber sieht man, dass seit der Möglichkeit der Bejagung kaum mehr über diese Tierart gestritten wird und der Bestand weiter gesichert ist. Der Wolf gehört unverzüglich ins Bayerische Jagdrecht und ins Bundesjagdrecht."

Hubert Aiwanger (Freie Wähler), Jagdminister Bayern

Martin Geilhufe, Landesbeauftragter BUND Naturschutz in Bayern e.V.  | Bild: Peter Roggenthin

"Es wird ständig suggeriert, dass durch eine Regulierung des Wolfsbestandes ein guter Schutz für Weidetiere erreicht werden kann. Fakt ist: Nach wie vor ist Herdenschutz das einzige Mittel, um die Weidetiere vor Wolfsübergriffen präventiv zu schützen!"

Martin Geilhufe, Landesbeauftragter des BUND Naturschutz in Bayern

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...auf allen "Kanälen"! Schreiben Sie uns ihre Fragen, Forderungen, Wünsche und Beschwerden zum Thema. Hier auf unserer Homepage, als E-Mail an jetztredi@br.de oder diskutieren Sie mit in den sozialen Medien.


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Kommentieren

Carmen Pilar, Mittwoch, 21.Mai 2025, 21:57 Uhr

29. Wolf entnehmen

Die Leute die denken es wäre so einfach mit Zäune und Schutzhunde sollen mal selbst Hand anlegen. Die Landwirte die mit Herzblut ihre Tiere aufziehen und versorgen dürfen nicht durch dem Wolf um ihre Existenz Angst haben, der Wolf hat in den Alpen nichts zu suchen. Mensch und Nutztiere haben keine Zukunft mit dem Wolf.Rubtiere vor den Mensch zu stellen geht einfach nicht. Entweder Mensch oder Wolf,entscheidet Euch. Ich drücke den Leuten die Daumen das die Gesetze geändert werden und die Nutztiere nicht als Futter für Wölfe dienen...

Annegret Sproesser, Mittwoch, 21.Mai 2025, 21:17 Uhr

28. Wölfe abschießen oder schützen

Wer glaubt denn, dass auch nur ein Fuchs, Hase oder Dachs eine Weide mit Herdenschutzhunden lebendig überquert?

S. Bertram, Mittwoch, 21.Mai 2025, 21:07 Uhr

27. Wolf und Schutzmaßnahmen

Statt Unsummen in Zäune und Pressetexte zu investieren, sollte man vielleicht Hirten ausbilden und Schutzhütten bauen?
So könnte man die Tiere tagsüber betreuen und nachts einstellen!
Das würde den Arbeitslosenzahlen dienen, den Bauern (bzw. Nutzvieh) Sicherheit geben und den jammernden den Wind aus den Segeln nehmen.
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Der Wofl ins Jagdrecht übernehmen wäre vielleicht OK, wenn geklärt wird wer die Kosten bei einem Nutzviehriss übernimmt!
Aktuell sind Wildschäden beim Jagdpächter/Revierinhaber einzuholen.
Gibt es einen neuen Fördertopf, um solche Schäaden abzudecken?

Brigitte Blümel , Mittwoch, 21.Mai 2025, 21:03 Uhr

26. Abschuss Wolf

Wenn die Jäger nicht so viel Wild schießen würden hätte der Wolf auch genug Nahrung und würde nicht so viel reißen.

Stefan Schröder , Mittwoch, 21.Mai 2025, 21:01 Uhr

25. Schutzhunde

Sehr geehrte Redaktion,

gerade wurde in der Sendung dargelegt, dass die Wolfsschutzhunde für Touristen ungefährlich sind.
Ich bin seit 20 Jahren regelmäßig mit dem MTB in Süditalien unterwegs und hatte schon sehr gefährliche Situationen mit den Hunden. An einer Herde mit 2-3 Hunden in freier Wildbahn vorbeizukommen dauert 10-15 Minuten und braucht sehr, sehr gute Nerven. Manchmal musste ich auch schon umkehren, weil mich die Hunde nicht durchließen. Ob das was fürs Allgäu ist, wage ich zu bezweifeln.