Konklave in Rom Was erwarten wir vom neuen Papst?
Die Welt schaut auf Rom: Wenn am 7. Mai 133 Kardinäle im Konklave den 267. Papst wählen, werden das nicht nur die 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt mit Spannung verfolgen.
Rund 250.000 Menschen beteten bei der Trauerfeier des verstorbenen Papst Franziskus auf dem Petersplatz. Auch zahlreiche Staatsführer, Monarchen und Prominente erwiesen ihm die letzte Ehre. In Bayern lagen die TV-Einschaltquoten bei über 50 Prozent. In wenigen Tagen wird ein neuer Papst gewählt werden.
Viele Kirchenaustritte in Deutschland
Doch das große Interesse kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass allein im vergangenen Jahr rund 403.000 Menschen in Deutschland aus der katholischen Kirche ausgetreten sind. Mittlerweile ist der Anteil an der Bevölkerung auf unter 20 Prozent gefallen – der Abwärtstrend ist seit 30 Jahren ungebrochen. Das Angebot der Kirchen kommt immer weniger an. Selbst Papst Franziskus hat als sogenannter Reformer zumindest in Deutschland daran nichts ändern können.
Umstrittene Reformideen
Dabei wird durchaus diskutiert über die Zukunft der katholischen Kirche: Der Synodale Weg brachte frischen Wind bei Themen wie Zölibat, Frauen im Priesteramt oder gleichgeschlechtliche Paare. Der Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler sagt: „Wir bewegen uns schnurstracks auf den verheirateten Priester hin.“ Aber es gibt auch Kritik an den Reformideen, die besonders von deutschen Gläubigen ausgehen. Papst Franziskus warnte: „Es gibt eine sehr gute evangelische Kirche in Deutschland. Wir brauchen nicht zwei davon.“
Mitdiskutieren!
Was wünschen und erwarten wir uns von einem neuen Papst? Sollte er grundlegende Reformen anstoßen? Oder muss sich die katholische Kirche wieder stärker auf ihre Traditionen besinnen? Warum treten immer noch so viele Menschen aus der Kirche aus?
Darüber diskutieren bei „jetzt red i“ Bürgerinnen und Bürger in Freising mit dem Münchner Pfarrer Rainer Maria Schießler und dem EVP-Vorsitzenden und Mitglied des Zentralkomitees der deutschen Katholiken Manfred Weber (CSU).
"Die Erwartung an einen dann neugewählten Papstes darf auf keinen Fall darin bestehen, dass er die mittlerweile - und sei es nur ein kleiner Spalt - geöffneten Türen im Reformprozess der katholischen Kirche wieder schließen wird. Ideal wäre ein engagierter konservativer Reformpapst."
Rainer Maria Schießler, Pfarrer in St. Maximilian München
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Simon , Mittwoch, 07.Mai 2025, 20:53 Uhr
6. Aussage Pfarrer schießler
Habe gerade die Sendung eingeschaltet und höre gerade diese Aussage von Herr Schiessler…. Wenn uns der letzte das verzeiht, können wir erst das Thema angehen … mit dieser Aussage schwillt mein Kopf rot an… man kann sich doch als Kirche nicht weggucken… und in dieser Sache von verziehen sprechen … damit man die Sache erst angeht, oder ist es hier ein ausreden … wie es sich gerade von den Vertreter der Kirche anhört.
Antwort von Erika Kopfmüller , Mittwoch, 07.Mai, 21:30 Uhr
Warum wird immer der Pfarrer Schiessler eingeladen? Warum nicht der Bischof Oster.
Ich bin nucht fur das Frauenpriestertum. Im alten Testament wird erklärt das Gott sich Männer zu Priester erwahlte. Jesus hat beim letzten Abendmahl auch nur 12 Apostel (Männer) den Auftrag erteilt: tut dies zu meinem Gedächtnis. Der Wille Gottes ist mir wichtiger. Das sagt uns ja auch das Vater unser Gebet: dein Wille geschehe. Mir bricht als Frau auch kein Zacken aus der Krone und ich habe dadurch auch kein Nachteile. Ich muss diesen Neid nicht haben, wenn ich Gott/ Jesus liebe und mich geliebt weiss.
Schon bei Kain und Abel kam es zum Konkurrenzdenken, welches Gott nicht gefallen hat. Maria Magdalena liebte Jesus sehr, sie musste dazu nicht Priesterin werden.
Warum nicht den Männern gönnen.
2000 Jahre war das kein Problem.
Keine hl. Frau brauchte das Amt des Priester um zu wirken. Als können Laien auch anders wirken.
K.Giebel, Mittwoch, 07.Mai 2025, 20:49 Uhr
5. Zentrale Botschaft
Nicht nur “ liebe deinen Nächsten”. Das erste Gebot - damit verbunden- lautet: Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen etc. Wer das versteht betreibt keinen Missbrauch! Wer durch Christus erlöst ist benimmt sich auch erlöst! Es ist. keine rein moralische, sondern eine zentrale Glaubensfrage! Die persönliche Annahme des Evangeliums wäre die Voraussetzung
Markus Kolb, Mittwoch, 07.Mai 2025, 20:48 Uhr
4. Warum keine Ordensschwestern eingeladen?!
Ordensschwestern geben ihr ganzes Leben für Jesus, Glauben und den Menschen und immer stellen Laien die Forderung nach weiblichem Priestertum in einer katholischen Kirche. Wenn jemand dieses Thema bearbeiten und verdeutlichen kann, dann sind das Ordensschwestern die tagtäglich im Glauben und Stundengebet sind und auf einen Priester angewiesen sind. Und keine Religionslehrerin die im Glauben Spaß und Unterhaltung zu sehen scheint, es geht ja doch um die Ganzheit der Welt/Universum und dessen Schöpfer.
Ingrid Mueller, Mittwoch, 07.Mai 2025, 20:43 Uhr
3. Papst
Der neue Papst sollte mehr Oekumene wagen.
Nur gemeinsam geht es doch.Die Kirchen sind Sonntags leer,ueberall.
Die Unterschiede benennen und beseitigen.
Antwort von Markus Kolb, Mittwoch, 07.Mai, 21:29 Uhr
Kirchen sind leer, weil der Glaube dort nicht gelebt wird und das liegt auch an der Ökumene und einem synodalen Weg der über Äußerungen der DBK den Glauben auf den Kopf stellt.
Die Liturgie ist kein Gemeindefest, sondern Dienst an Gott, mit Gott kommunizieren und dafür bekommt man Aufmerksamkeit von Gott inkl. Leib.
Wenn die deutsche katholische Kirche der EKD oder den Freikirchen nacheifert, dann schafft sie sich hier im Land ab.
Die Kirche muss sich hier einfach die Frage gefallen lassen, warum nur dieses Land ein so großes Problem mit seiner Kirche hat. Warum gibt es den synodalen Weg hier und nicht in Italien, Spanien, Polen, Brasilien, Afrika, Argentinien.
Könnte es an der ego-politischen Einstellung der hiesigen Gesellschaft liegen, dass Kirche und Glaube funktionieren soll, wie man sich das selbst vorstellt?
Dieses Phänomen hat man nicht nur in der Kirche, sondern bei aller gesellschaftlicher Beteiligung.
K. Giebel, Mittwoch, 07.Mai 2025, 20:42 Uhr
2. Papstwahl
Leider wird immer wieder in einem säkularisierten Umfeld zu wenig verstanden, dass das Kernchristliche nicht die Fragen von Frauenordination oder Ähnlichem im Zentrum hat, sondern die Frage nach der Realität Gottes unabhängig von einem apostolischen Sukzessionsprinzips ist. Dass der römische Katholizismus eine politische Rolle spielt sei unbestritten. Aber als vermeintlich geistliche Führungsmacht verdunkelt er leider die großen Fragen die eine nachchristliche Welt als Antwort braucht!