Training, Ernährung Fit durch die Fußball-WM
Es ist so weit: Die Fußball WM hat begonnen und auch wenn es für die deutsche Mannschaft ein holpriger Start war: Vor dem Fernseher und beim Public Viewing ist das ganze Land im Fußballfieber. Nur: Was beim Fußballschauen so auf die Teller und in die Gläser kommt ist meistens alles andere als gesund. Wie bleibt man fit als Fan während der WM?
FFIT: Fußballfans im Training
Auf dem Trainingsgelände des 1. FC Nürnberg trifft Gesundheit! eine Gruppe Fans, die ein Mittel gefunden haben: Sie machen mit beim Projekt „Fußballfans im Training“ an dem der 1. FC Nürnberg so wie 13 weitere Bundesligavereine teilnehmen. Unter der Aufsicht von Sportwissenschaftlern trainieren hier übergewichtige Club-Fans – und gehen sportlich an ihre Grenzen: Zwölf Wochen Trainingseinheiten beim Lieblingsclub! Jürgen Simolka hat so bereits 37 Kilo abgenommen.
Fit im Alltag
Und damit nicht nur einmal die Woche im Training auf Bewegung geachtet wird, verteilt Coach Lukas Fuchs Schrittzähler, die die Bewegung im Alltag aufzeichnen.
10.000 Schritte am Tag verringern das Risiko an chronischen Krankheiten wie Diabetes zu erkranken extrem. Zusätzlich zum Training gibt’s Ernährungsberatung für die XXL-Fans.
"Ziel ist, dass man ein bisschen mehr Bewusstsein entwickelt für die Ernährung und für die Nahrung, die man zu sich nimmt. Und dann geht es natürlich darum, die Ernährung umzustellen."
Katharina Fritsch, Pressesprecherin, 1. FC Nürnberg
Also weniger Zucker, keine süßen Getränke, keine unregelmäßigen Mahlzeiten. Zur WM eine echte Härteprobe.
Weltmeisterschaft und Herzinfarktrate – ein Zusammenhang?
Wie wichtig eine gesunde Lebensweise gerade bei einer aufregenden WM ist, hat eine kardiologische Studie aus dem Jahr 2006 gezeigt. Die Forscher fanden heraus, dass die Herzinfarktrate während der WM anstieg – vor allem bei Deutschlandspielen.
"Tatsächlich wird auch vermutet, dass dieser Zusammenhang zwischen einer etwas vermehrten Infarktrate und Fußballspielen gar nicht so sehr an der Aufregung selber liegt, sondern an dem Drumherum: Viel fettes Essen, vielleicht ein bisschen mehr rauchen, ungesunde Lebensweise. Also: Nicht unvernünftig sein, sich nicht mit fettigem und salzreichen Essen vollstopfen während dieser Spiele, sondern lieber was Gesundes genießen."
Prof. Dr. Stephan Achenbach, Kardiologe, Universitätsklinikum Erlangen
Den Herzpatienten auf seiner Station will Prof. Stephan Achenbach natürlich trotzdem nicht den Spaß am Fußballschauen verderben. Wer ein gesundes Herz hat oder nach einer Herzerkrankung medizinisch gut versorgt ist, braucht sich wegen nervenaufreibenden Fußballspielen keine Sorgen machen. Trotzdem sollte man nicht unvorsichtig sein.
"Wichtig ist: Wenn man doch mal Beschwerden kriegt, dann soll man sich gleich melden und nicht bis zum Spielende warten und denken: Wird schon wieder!"
Prof. Stephan Achenbach