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Ernährungstrend Eiweißhit Hüttenkäse

Hüttenkäse enthält wenig Fett und viel Eiweiß. Der körnige Frischkäse erlebt gerade ein regelrechtes Comeback bei dem Reporterin Veronika Keller unbedingt mitmischen will.

Von: Susanne Wimmer

Stand: 19.05.2025 13:40 Uhr

Ernährungstrend: Eiweißhit Hüttenkäse

In den Sozialen Netzwerken wird Hüttenkäse gerade richtig gefeiert. Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller schaut sich an, wie man Hüttenkäse eigentlich herstellt. In Wiggensbach im Oberallgäu haben sie reichlich Erfahrung damit. Die Bio-Schaukäserei verarbeitet reine Heumilch und Robert Röhrle und sein Team machen daraus allerlei Arten von Käse.

Ganz besonders wichtig für den Käse ist natürlich, was die Kuh frisst. Gerade bekommen die Tiere hauptsächlich frisches Gras. Daraus wird die beste Milch vom Jahr. 25 Liter ist ungefähr die Menge von einer Kuh pro Tag. Um daraus Frischkäse zu machen, muss man die Milch dicklegen, erklärt Robert. Das heißt, dass die Milch vom flüssigen in den festen Zustand übergeht: Es gibt eine Labgerinnung oder eine Säuregerinnung und dazu gibt man Milchsäurebakterien, also die Kultur. Die frisst den Milchzucker und bildet Milchsäure. Dadurch gerinnt das Eiweiß und die Milch wird fest. Weil das aber dauert, hat Robert schon vorgearbeitet.

Diese Milch ist bereits sauer und sieht ein bisschen aus wie Pudding. Jetzt muss man das Ganze schneiden und schauen, dass das Wasser, sprich die Molke, entweicht. Dazu kommt die Käseharfe ins Spiel. Mit ihr zerkleinert Robert die Gallerte. Und man sieht schon, was passiert. Der krümelige Käsebruch setzt sich von der flüssigen Molke ab. Beim Schneiden legt der Käser bereits die Körnergröße fest. Das sogenannte Kasein ist jetzt im Käse und das Molkenprotein, was von der biologischen Wertigkeit auf Platz 1 ist, ist jetzt in der Molke drin.

Jetzt kann man den körnigen Frischkäse abschöpfen. Und Robert zeigt Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller, wie man den auch ohne Kulturen zu Hause herstellen kann. Dazu wird die Milch auf 90 Grad erhitzt und unter ständigem Rühren der Saft mehrerer Zitronen hinzugegeben. Und dann passiert Magie: So wie vorhin die Kulturen bringt jetzt die Zitrone die Milch zum Gerinnen. Da sieht man schon die Flocken. Sieht ein bisschen aus wie Eierstich und bei der traditionellen Variante hat man eher diesen körnigen Frischkäse.  Unser Hüttenkäse bekommt jetzt noch ein Eisbad. Das stoppt die Säuerung und verfestigt die Körner nochmal durch die Kälte und den Schock. Jetzt salzen wir den Frischkäse und mischen Sauerrahm unter

Wo kommt das eigentlich her der Name "Hüttenkäse"?

Der Name kommt aus dem Englischen: dort heißt er "Cottage Cheese”. Die kleinen englischen Landwirte haben in ihren Hütten diesen Käse gemacht. Angeblich begann die Erfolgsgeschichte des körnigen Frischkäses aber schon vor 5000 Jahren bei den alten Ägyptern. Auch in den 70ern, während der "Trimm-Dich-Bewegung", war er als Diätbegleiter sehr beliebt. Und jetzt ist er zurück. Mittlerweile ist er ein ziemlich gehyptes Lebensmittel.

Wie gesund ist Hüttenkäse wirklich?

Körniger Frischkäse hat einen sehr hohen Gehalt an Eiweißen ungefähr 13 Gramm auf 100 Gramm, so dass man eben damit auch super Muskulatur aufbauen kann. Wichtig dabei ist die Bewegung, denn nur durch die Bewegung wird der Muskel angeregt sich aufzubauen. Hüttenkäse punktet vor allem durch seinen hohen Eiweißgehalt, er ist fettarm und hat wenig Kohlenhydrate. Darüber hinaus enthält er wichtige Nährstoffe wie Kalzium, Magnesium und Vitamin B12. Tatsächlich variiert der Fettgehalt zwischen 0,5 und 4,5 Prozent.

Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller trifft jetzt eine junge Frau, für die gesunde Ernährung ein "Must" ist. Sophie arbeitet als Yogalehrerin und schwört auf Hüttenkäse.

"Tatsächlich esse ich Hüttenkäse am liebsten mit Wassermelone und Kichererbsen, die ich ein bisschen in der Pfanne anröste. Das ist mein Go-To-Snack für den Sommer."

Sophie, Yogalehrerin

Carrie, Sophie und Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller.

Zusammen mit Sophies Freundin Carrie lässt sich Gesundheit!-Reporterin Veronika Keller von Instagram-Trends inspirieren. Sie brauchen: eine Packung körnigen Frischkäse, 2 Eier, Knoblauch und Salz. Kurz gemixt und aufs Blech verteilt: Jetzt ab in den Ofen damit. Sieht ein bisschen aus wie Pfannkuchenteig. Mal schauen, ob das überhaupt fest wird? Solange die Wraps noch im Ofen sind, versuchen die drei sich an einem weiteren Rezept: Hüttenkäse-Taler. Sie freestylen ein bisschen. Zuerst der Hüttenkäse, dazu kommen Zucchini, Haferflocken, Mais und zwei Eier. Das alles schmecken sie pikant ab und formen schöne Taler daraus. Und nun: Taler rein in den Ofen und fertige Wraps raus. Guten Appetit!


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