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Entlang der Amalfitana Schmidt Max im Zitronenparadies

Wohin man schaut - Meer, Meer und noch mehr Zitronen ... Zwischen Meer und Bergen, bis auf einige hundert Meter hinauf, bestimmt der Zitronenanbau das Gesicht der Amalfiküste. Sfusato heißt die vielleicht berühmteste Zitrone.

Stand: 12.04.2018 | Archiv

Max mit Riesenzitrone | Bild: Frank Meißner

Wie vor Hunderten von Jahren wird sie auch heute noch in Handarbeit von den Bäumen geschnitten und in 50-Kilo-Kisten ins Tal getragen. Wo es zu steil und anstrengend wird, übernehmen Esel die beschwerliche Arbeit. Für viele ist sie die schönste Küste der Welt, zumindest aber die schönste Küste Italiens:

Die costiera amalfitana

Schroff stürzen die Steilhänge der costiera hinunter auf Amalfi, Positano, Maiori, Minori, Cetara und Vetri, wie Perlen aufgereiht an der strada statale 163, der kurvenreichen Amalfitana. Schon Mitte des 19. Jahrhunderts haben die Bourbonen die Straße Stück für Stück aus dem Kalkmassiv der Monti Lattari gesprengt - knapp 50 Kilometer lang verbindet sie heute Salerno und Vietri sul Mare.
Überall entlang der Amalfitana trotzen Terrassengärten den steilen Hängen Fläche ab für den Anbau der Sfusato. Diese längliche Zitrone hat doppelt so viele Vitamine wie jede andere Zitrone und wächst nur hier, was ihr die EU-Schutz-Kennzeichnung IGP (Indicazione Geografica Protetta) beschert hat.  
Und so schneidet der Schmidt Max in den Zitronenhainen rund um Amalfi mit einem speziellen Messer Zitronen vom Baum, lädt sie in große Kisten und trägt sie auf dem Rücken hinunter ins Tal.  Wenn's zu steil wird, kommt Gigino zum Einsatz, ein kleiner Esel, der sonst auf dem Bau arbeitet. Ein Münchner Gemüsegroßhändler macht's möglich: Salvatore Cultrona, gebürtiger Sizilianer, nimmt Touristen mit an die malerische costiera amalfitana - zur Zitronenernte.
Namensgeberin für die gesamte Küste ist Amalfi, einst eine berühmte Seemacht im 9. Jahrhundert: Die freie amalfitanische Seerepublik unterhielt Handelsbeziehungen im gesamten Mittelmeerraum. Noch heute gibt es an der Küste 30 Wachtürme aus der Zeit, als hier rund 50.000 Menschen lebten. Seit 1997 ist die Küste UNESCO Welterbe.

La dolce vita

Die kurvenreiche SS 163 ist unübersichtlich und eng. Manche Abschnitte sind für größere Gespanne tagsüber gesperrt und hinter jeder Kurve droht ein Stau. Gestresste Autofahrer nehmen am besten den öffentlichen Bus oder einen Roller: Im Sattel einer Lambretta rollt der Schmidt Max also nach getaner Arbeit die Küste entlang. Ziele gibt es viele: Ravello - die Stadt, die schon Wagner und Goethe inspiriert hat. Das kleinste Dorf Italiens, Atrani, begnügt sich mit nur einem Quadratkilometer Fläche. Die Grotta dello Smeraldo, die 1932 der Fischer Luigi Buonocore entdeckt hat. Amalfi mit der weltbekannten Cattedrale di Sant'Andrea. Positano, einst ein Fischerdorf, heute stylischer Badeort. Die Insel Capri ... Der Vesuv ...

Rezept Limoncello


Schalen von 12 Zitronen
1 Liter 90-prozentiger Alkohol
1,5 Liter Wasser
1 kg Zucker



Die Schalen eine Woche lang im Alkohol ziehen lassen.
Wasser mit Zucker aufkochen und mit dem Alkohol mischen.
In einer Flasche drei Wochen reifen lassen.

Zitronenkuchen aus Capri

Zutaten
100 g kalt gepresstes Olivenöl
120 g Puderzucker
200 g geschälte Mandeln (gemahlen)
180 g weiße geriebene Schokolade
 30 g Zitronat fein geschnitten (oder Aranzini)
 60 g Zucker  (wer es weniger süß mag, kann 
       den Zucker auch weglassen)
 50 g Kartoffelstärke
  5 g Trockenhefe für Süßspeisen
1/2 Vanilleschote
1 Amalfi-Zitrone (oder eine große Bio-Zitrone)
5 Eier

Zubereitung
Die gemahlenen, geschälten Mandeln mit dem Puderzucker und dem Inneren der halben Vanilleschote vermischen und zur Seite stellen. Die weiße Schokolade reiben oder sehr fein schneiden. Die Eier trennen.
Das Eigelb mit dem Zucker in einer großen Schüssel so lange schlagen, bis sich das Volumen verdreifacht hat. Zu der Mandel-Puderzucker-Masse die zerkleinerte Schokolade und das sehr fein gehackte Zitronat, die geriebene Schale der Amalfi-Zitrone, die Kartoffelstärke sowie die Trockenhefe hinzufügen.

Alle Zutaten gut vermengen. Das Olivenöl und zuletzt den geschlagenen Eischnee hinzufügen. Mit einem Teigspatel alles gut unterheben und vermengen. Den Teig in eine gefettete und bemehlte Springform (22 cm Durchmesser) geben, im Backrohr 5 Minuten bei 200 Grad, danach 45 Minuten bei 160 Grad backen.

Danach den Kuchen in der Form etwas abkühlen lassen und noch im lauwarmen Zustand aus der Form nehmen. Nach einer Stunde mit Puderzucker bestäuben und servieren.

P.S.: Bei einer Kuchenform von 26 cm Durchmesser wird der Kuchen etwas mehr als  4 cm hoch.

Weitere Infomationen

Zitronenernte an der Amalfitana
Cultrona Erlebnisreisen
08062 - 90 86 142
www.erlebnisreisen-cultrona.de


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