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O'zogn is Schmidt Max sucht das richtige Wiesn-Outfit

Zur Wiesn-Zeit will sich der Schmidt Max im richtigen Gwand zeigen. Beim Schuster im Allgäu baut er einen Haferlschuh, im Chiemgau lernt er, wie man aus Tischdecken, Jeans und anderen Reststoffen ein Dirndl näht...

Stand: 23.09.2018 | Archiv

Es ist wieder Wiesn-Zeit – und Dirndl, Lederhosen und Haferlschuhe haben Hochkonjunktur. Auch der Schmidt Max sucht das richtige Wiesn-Outfit. Sein Tipp für alle, die’s a bisserl individueller wollen: Haferlschuh und Dirndl kann man auch selber machen.

Wiesn-Tipp für ihn: die Haferlschuh-Werkstatt

Abglasen und Aufzwicken – was für den Max wie eine Fremdsprache klingt, ist für Markus Nöß Handwerk. Gelernt hat es der Schuhmacher-Meister von seinem Vater. Der 91-jährige Senior Xaver kommt noch immer jeden Tag in die Werkstatt in Pfronten und näht die Schäfte für die Maßschuhe. Ein paar Mal im Jahr dürfen auch Laien an die Leisten und sich unter meisterlicher Anleitung ihre eigenen Haferlschuhe bauen. Zwei Wochen vor dem Kurs vermisst Markus Nöß jeden Fuß und passt die Leisten individuell an. Dann kann der Workshop beginnen: Brandsohle ausschneiden, Löcher stanzen für die Schuhbandl, die Hinterklappe mit Holzleim verkleben, damit die Ferse stabil wird und den Schaft auf den Leisten zwicken. Fünf Tage harte Arbeit, Erklären, Zeigen und viel Geld stecken in so einem zwiegenähten Maß-Haferlschuh. Dafür soll er dann ein Leben lang halten.

Wiesn-Tipp für sie: die Dirndl-Schneiderei

Sexy, weiblich und total in – ein Dirndl. Es kommt in unzähligen Farben, Materialien und Schnitten daher. Gar nicht so einfach, das richtige zu finden. Unser Vorschlag:  ein Upcycling-Dirndl, selbst gemacht. Die Idee dazu hatte die Modedesignerin Gudrun Weber. In der ehemaligen Polizeidienststelle von Söchtenau hat sie ihr Upcycling-Atelier eingerichtet.  Aus Reststoffen wie Stücke aus Musterkollektionen und Ware mit kleinen Fehlern, die sonst vernichtet werden, entstehen nach ihren Schnitten neue, hochwertige Dirndl.
Der Dirndl-Workshop funktioniert als offenes Nähatelier: pro Stunde in der Schneider-Werkstatt zahlt man zehn Euro. Wie viel man tatsächlich vor Ort näht, hängt vom eigenen Geschick ab. Wer nur fürs Maßnehmen und die schwierigsten Arbeiten ins Atelier kommt, der spaziert mit einem maßgeschneiderten Designerdirndl für um die 150 Euro, inklusive Material, zur nächsten Wiesn.

Der Schleifen-Code

Die Wiesn ist perfekt zum "Obandeln". Als Wegweiser für die Herren dient die Dirndl-Schürze und wie sie gebunden ist.
Schleife rechts gebunden
Bei einer rechts gebundenen Schleife ist für die Männerwelt Vorsicht geboten – sonst könnte man sich schon mal die eine oder andere "Watschn" einfangen! Denn hiermit zeigt die Dame deutlich, dass sie vergeben ist.
Schleife links gebunden
Schleife links, Glück bringt’s! Ist die Schürze auf der linken Seite gebunden, signalisieren die Trägerin, dass sie ledig ist.
Schleife in der Mitte
Die Dirndl-Schleife in der Mitte signalisiert "Ich bin noch Jungfrau".
Schleife hinten gebunden
Trägt eine Frau die Schleife so, kann das zwei Bedeutungen haben: Entweder ist sie verwitwet oder es handelt sich um die Kellnerin. 

Pflege-Tipps

Für die Haferlschuh

Bier auf dem Schuh entfernt man am besten mit lauwarmem Wasser und etwas Spülmittel. Danach farblose Schuhcreme auftagen.

Für’s Dirndl

Nach einem Abend im Bierzelt das Dirndl ins Bad hängen und schön heiß duschen – Feuchtigkeit ist für den Stoff das Beste.


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