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Heilwurzeln Schmidt Max und die verborgenen Schätze

Wenn das Knie schmerzt, die Erkältung nervt oder der Magen rebelliert - dann gehen Sie mal nicht zu Arzt oder Apotheker, sondern raus in die Natur. Da finden Sie alles, was Sie brauchen. Gemeinsam mit der Pflanzenexpertin Christine Kohlhofer sucht der Schmidt Max die Heilkräfte der Natur.

Stand: 01.05.2015 | Archiv

Seit 30 Jahren macht Christine Kohlhofer ihre eigene Medizin - aus den Heilkräften der Natur.

Im Spätherbst legt die ausgebildete Phytotherapeutin besonderes Augenmerk auf die heimischen Wurzeln. Dort hat sich die Kraft eines ganzen Jahres gesammelt. Wilde Möhre, Pastinake oder Rettich - in den Wurzeln stecken hochkonzentriertes Vitamin C, pflanzliches Antibiotikum und immunstärkende Kräfte. Selbst gegen Magendrücken und Knieschmerzen ist eine Wurzel gewachsen.

Nur - wie findet man die Pflanzen und ihre Standorte, wo soll man graben? Zwei Tage lang begleitet der Max im Leitzachtal rund um Bayrischzell Christine Kohlhofer zu den Wurzeln der Heilkraft und lernt, wie er daraus ganz einfach Salben, Sirup und Tinkturen herstellen kann.

Rezepte

Angelikatinktur

Frische Angelikawurzel zerkleinern, in ein kleines Schraubglas geben und mit 38%igem Schnaps (Korn) aufgießen, bis alle Stücke bedeckt sind.
Für zwei bis drei Wochen auf die Fensterbank in die Sonne stellen und öfters drehen.
Zum Schluss durch ein Sieb abgießen und in ein dunkles Glas mit Tropfeneinsatz umfüllen.

Bei verdorbenem Magen dreimal täglich 10 - 15 Tropfen. Beruhigt den Magen-Darm-Trakt.

Hustensaft

Deckel und Wurzel vom schwarzen Rettich abschneiden. Den Rettich aushöhlen. Anschließend mit einer dicken Stricknadel oder ähnlichem ein Loch in den Boden stechen.
Den Rettich auf ein Glas setzen und mit Honig auffüllen. Deckel aufsetzten und mehrere Stunden stehen lassen.
Der Hustensaft tropft langsam ins Gefäß.

Riecht nicht gut, schmeckt aber erträglich. Die antibakteriellen Senföle wirken heilend bei Husten.

Beinwell-Salbe

Einen halben Liter Olivenöl zusammen mit etwa zwei Handvoll klein geschnittenem Beinwell vorsichtig aufköcheln. Vom Herd nehmen und über Nacht stehen lassen. Am nächsten Tag die Masse wieder erwärmen und langsam etwa 70 Gramm Bienenwachs zugeben. Die sogenannte Löffelprobe verrät, wann die Salbe fertig ist: Salbe über den Löffelrücken laufen lassen und zusehen, wie sie erkaltet. Mit dem Finger die Konsistenz testen. Je nach Bedarf noch mehr Wachs oder Olivenöl zugeben. Die fertige Salbe in passende Gläser umfüllen.

Beinwell-Salbe wirkt allgemein heilfördernd, speziell für Knochen und Gewebe.

Küche als Apotheke

Gesundes aus der Wurzelküche

Aus den Heilwurzeln lassen sich nicht nur Salben und Säfte herstellen, sie sollten auch täglich auf dem Speiseplan stehen. Wilde Möhre, Meerrettich und Pastinaken enthalten sehr viel Vitamin C, wirken harntreibend und verdauungsfördernd, stärken Knochen, Darm und vor allem das Immunsystem. Mit etwas Öl in der Pfanne gedünstet und mit Brunnenkresse und Fenchelsamen garniert ein leckeres und gesundes Herbstessen.

Weitere Informationen

Christine Kohlhofer
www.durchdiegaerten.de


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