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Sehnsuchtsorte Europas Das Matterhorn (1958)

"Das Matterhorn: Der schönste, der teuerste, ja vielleicht sogar der berühmteste Berg der Welt“ – So beginnt der Film von 1958, und daran hat sich bis heute wohl nur wenig geändert.

Von: Martin Schießler (1958); Bearbeitung: Gerhard Losher (2014)

Stand: 04.09.2016 | Archiv

Der steil aufragende Gipfel des Matterhorns | Bild: BR

Es muss ein aufwändiges und ehrgeiziges Vorhaben gewesen sein, für das der Filmemacher und Abenteurer Martin Schießler 1958 im Auftrag des Bayerischen Rundfunks nach Zermatt zum Matterhorn fuhr. Einen Film über den "Mythos Matterhorn" sollte er machen. Am Ende stieg er dann selbst mit Begleitern auf den Gipfel und nahm die Kamera einfach mit.

So entstand die erste Filmbesteigung des Matterhorns "ohne Tross und Träger" und zugleich ein amüsantes und teilweise auch philosophisch angehauchtes Portrait des Berges, des Ortes und der damals schon unzähligen Menschen, die seinen Mythos suchten, sowie jener, die dort leben und ihn ausgiebig vermarkten. Statt der Elektrofahrzeuge wie heute sind es Pferdewägen, die die Touristen herumkutschierten.

Aber schon damals wollte man die Exklusivität des Ortes halten und den Geschäftssinn seiner Bewohner stärken, indem man jedem Fremden verbot, mit eigenem Fahrzeug dort hineinzufahren. Und schon damals nahmen immer weniger Bauern den mühsamen Kampf gegen Natur und Berg auf und suchten stattdessen als Bergführer, Fremdenbetreuer oder als Ansichtskartenverkäufer ihr Auskommen.

54 Jahre nach seiner Entstehung ist der Film immer noch überraschend aktuell, und als Schwarz/Weiß-Dokument der 1950er Jahre nicht nur originell sondern mindestens ebenso interessant und sehenswert wie damals.

(Wiederholung vom 7.9.2014)

Beitragstext im Untertitelformat Format: PDF Größe: 41,57 KB


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