BR Fernsehen - EUROBLICK


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Schweden Mit letzter Kraft zum Happy End

Der Aufenthalt auf dem Eis ist für Menschen mit entsprechender Ausrüstung ein kalkulierbares Risiko. Für Tiere kann es schnell zur tödlichen Falle werden. Sie brechen ein und können aus eigener Kraft das Ufer nicht mehr erreichen.

Von: Thomas Mauch

Stand: 11.02.2018 | Archiv

Elchkuh im Eisloch | Bild: BR

Sigrid Sjösteen

Eine halbe Stunde lang und schon völlig erschöpft versucht diese Elchkuh sich vergeblich aus der bedrohlichen Lage zu befreien. Die Bilder ihrer Rettung machen diese beiden mutigen Schweden weltberühmt: Sigrid Sjösteen und ihren Freund Viktor Johannessen. Die beiden sind begeisterte Schlittschuhwanderer und unternehmen im Winter direkt vor ihrer Haustür ausgedehnte Touren im Bereich der Schärenküste.

Viktor Johannessen

An den Tag, an dem sie vom Fenster ihrer Hütte eine Elchkuh im Eisloch entdeckten können sich die Beiden noch gut erinnern:

"Wir haben uns, so schnell es ging, die Schlittschuhe angezogen und sind da sofort hin. Wir haben noch schnell eine Axt mitgenommen. Warum kann ich gar nicht genau sagen. Wir haben es einfach gemacht. Als wir näher kamen sahen wir, dass die Elchkuh eingebrochen war. Sie kam einfach nicht mehr heraus."

Sigrid Sjösteen

"Wir sahen, was passiert war, und fragten uns, was wir tun sollen... Und dann hat Sigrid das Kommando übernommen und ist da direkt hin. Wir haben noch mal die Eisdecke geprüft; aber es war schnell klar, dass der Elch sie nicht aufbrechen kann. Und Sigrid hat dann sofort angefangen das Eis mit der Axt aufzubrechen."

Viktor Johannessen

"Im Video sieht es ja so aus, als würde ich kein Stück an meine eigene Sicherheit denken. Das könnte irgendwie auch sein, weil ich zu sehr an den Elch gedacht habe. Zuerst habe ich das Eis direkt zwischen meinen Füßen zerschlagen, später dann seitlich. Das war etwas sicherer. Ich wollte ja nicht direkt neben dem Tier im Wasser liegen."

Sigrid Sjösteen

"Wir dachten eigentlich, dass der Elch jede Minute sterben würde, deswegen haben wir uns sehr beeilt."

Viktor Johannessen

Immer wieder versuchen Sigrid und Victor die erschöpfte Elchkuh in Richtung Ufer zu treiben. Langsam aber sicher droht das Tier zu erfrieren. Während Victor die ganze Aktion mit seinem Handy filmt, unternimmt Sigrid einen letzten Versuch. Dann, endlich, nach mehr als 30 Minuten schafft es der Elch mit letzter Kraft ans rettende Ufer.

"Als er dann endlich aus dem Wasser war, hielt er an und schaute zu uns zurück, bevor er verschwand. Ich weiß nicht, ob er verstanden hat, was passiert war, aber er war in Sicherheit und das war mir das Wichtigste."

Sigrid Sjösteen


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