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Invasive Stinkwanzen Der Preis der Globalisierung?

In Städten wie Bern, Basel oder München bevölkert sie Balkone und Wohnungen und nervt die Anwohner und Anwohnerinnen. Für Landwirtinnen wie Ulrike Laimer aus Südtirol ist die marmorierte Baumwanze jedoch ein gefährlicher und teurer Schädling. Eingereist aus Asien, hat sie sich in Zentraleuropa ausgebreitet. Wo das Tier auftaucht, sind die Ernten in Gefahr. In der Schweiz, in Südtirol und Deutschland wird nun auf Hochtouren geforscht.

Stand: 06.05.2022

Tim Haye von der Forschungsanstalt CABI in Delémont hat in detektivischer Feinarbeit aufgedeckt, wie das Tier in die Schweiz gelangt ist und arbeitet seit Jahren an Strategien zur Bekämpfung des Schädlings. Tatsächlich gibt es einen biologischen Gegenspieler der Wanze: die winzige asiatische Samurai-Wespe. Mit Insektensauger bewaffnet suchen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen auch entlang des Rheingrabens nach diesem Winzling. Olaf Zimmermann hat sie in Deutschland schon gefunden.
Doch ob es eine gute Lösung ist, das Insekt auch aktiv auszubringen? Manche Naturschützer und Naturschützerinnen sind skeptisch. Die Sorge, dass die kleine Schlupfwespe das ökologische Gleichgewicht stören könnte, ist groß. Betroffene Landwirte und Landwirtinnen fordern dagegen schnelles Handeln. Viele von ihnen arbeiten inzwischen mit biologischen Schädlingsbekämpfern, um Pestizide zu vermeiden. Auch die Samuraiwespe könnte ein "Nützling“ sein. Doch während sie in Italien schon zu Freilandversuchen ausgebracht wird, ist in Deutschland keine Entscheidung in Sicht.

Was tun in einer globalisierten Handelswelt, in der nicht nur Waren, sondern auch immer mehr Schädlinge um die Welt befördert werden?


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