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Preiskampf am Himmel Wie sicher ist der Flugverkehr?

10.000 Flugzeuge starten in Deutschland täglich, Tendenz steigend. Denn: Fliegen ist billig wie nie zuvor. Ein Sparzwang beherrscht die gesamte Branche. Alles muss immer schneller und billiger gehen - auf Kosten der Sicherheit?

Stand: 02.06.2019

Über 3,34 Millionen Flugzeuge  waren im letzten Jahr am Himmel über Deutschland - so viele wie noch nie, Tendenz steigend. Bei Ticketpreisen, die mancherorts geringer sind als die Taxikosten zum Flughafen. Fliegen, einst ein Luxus, kann sich heute fast jeder leisten. Von der Politik gefördert ist die gesamte Branche auf Wachstum ausgerichtet. Allein in München steigen die Passagierzahlen jährlich um gute 4 Prozent. Doch weder die Flugsicherung noch die Infrastruktur sind dafür eigentlich ausgelegt.

Eine Folge des Drucks: Verspätungen

So hat es am Flughafen München im letzten Sommer über 22 Prozent verspätete Landungen gegeben und fast 30 Prozent verspätete Starts. Gleichzeitig tobt ein geradezu mörderischer Preiskampf. Löhne werden gekürzt , es wird outgesourct, um die Kosten so gering wie möglich zu halten.

Eine Branche am Limit?

Crewmitglieder, Ingenieure, Verbandssprecher machen sich Sorgen: Wann beginnt der Zeitdruck und der Sparzwang, auch sicherheitsrelevante Bereiche zu betreffen? Sie berichten von Sparmaßnahmen bei der Ausbildung, von nicht regelkonformen Wartungen, vom Druck ihrer Arbeitgeber, Maschinen gegen ihr gutes Gewissen freizugeben und von gefährlichen Zwischenfällen, die sie als Folge davon sehen. Noch gilt das Flugzeug als das sicherste Verkehrsmittel, aber wie lange noch?


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