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Clan-Kriminalität in Bayern Millionenschäden durch Telefonbetrug

Mindestens 120 Millionen Euro haben "falsche Polizisten" seit 2018 in Deutschland erbeutet. Opfer dieser Betrugsmasche sind vor allem ältere Menschen. Den Massenbetrug organisieren auch Mitglieder eines arabisch-türkischen Clans.

Stand: 27.02.2022

Poster auf Tür in einer Münchner Poliziebehörde | Bild: BR

Gemeinsame investigative Recherchen des ARD-Politikmagazins report München und der Redaktion rbb24 Recherche (rbb) enthüllen eine völlig neue Dimension des massenhaften Telefonbetrugs. Danach haben riesige kriminelle Strukturen mit engen Bezugspunkten zu arabisch-türkischen Clanstrukturen ahnungslose, meist ältere Menschen auch in Bayern um viele Millionen Euro betrogen. Die Masche der skrupellosen Täter: Sie geben sich am Telefon als Polizisten aus und nutzen das Vertrauen ihrer meist älteren Opfer in den Rechtsstaat schamlos aus.

Den Menschen wird vorgegaukelt, die "Polizei" müsse ihr Vermögen in Sicherheit bringen. In Wirklichkeit gehören die Abholer zur Bande. Die "falschen Polizisten" sitzen laut polizeilichen Ermittlungen oft in der Türkei am Telefon. Einer besonderen Einheit der Münchner Polizei ist es in Kooperation mit ihren türkischen Kollegen nun gelungen, eine Bande auszuheben. Die türkische Justiz beschlagnahmte Vermögenswerte in Höhe von 105 Millionen Euro. Mehrere Dutzend Angeklagte stehen zur Zeit in einem Mammutverfahren in Izmir vor Gericht. Viele Geschädigte in Bayern hoffen, dass sie nach einem Urteil entschädigt werden.


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