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Ackern unter Bäumen Landwirte entdecken den Agroforst

Dieser Sommer hatte es in sich: Dürren, Waldbrände, Ernteausfälle in ganz Europa. Der Klimawandel ist da – wie kann man die Folgen abmildern? Immer mehr Bauern sehen in der Agroforstwirtschaft eine Lösung: Baumreihen auf Feldern und Wiesen, in deren Schatten Getreide besser gedeiht, Tiere sich wohlfühlen und der Boden vor Austrocknung und Erosion geschützt ist. Kann sich diese Bewirtschaftungsart durchsetzen und so auch wieder mehr Artenvielfalt entstehen?

Stand: 28.10.2022

In Frankreich weiß man dank der Arbeit des Agrarwissenschaftlers Christian Dupraz bereits sehr viel über Agroforstwirtschaft. Auf seinem Versuchsfeld in Südfrankreich werden inzwischen bessere Ernten eingefahren als auf Vergleichsfeldern ohne Bäume. Rundherum im Languedoc, dem größten Weinanbaugebiet Frankreichs, setzen manche Winzer bereits schützende Bäume zwischen die Rebstöcke. Auch in Deutschland erkennen immer mehr Landwirte die Vorteile dieser Bewirtschaftungsweise, sogar der Wert der lange vernachlässigten, alten Streuobstwiesen und Hutewälder wird wiederentdeckt. Im Wald fühlen sich Mast-Schweine wohl und er liefert mit Eicheln Futter, das nicht als Nahrungskonkurrenz zum Menschen entsteht.

Allerdings tut sich die deutsche Landwirtschafts-Politik bei Förderungen für den Agroforst noch schwer: er passt in kein Schema! Der Film begleitet eine Gruppe schwäbischer Bauern zum Ortstermin bei Agroforst-Pionier Dupraz. Zusammen mit ihrem Verpächter wollen sie die Umwandlung ihrer Äcker in klimaresistente Agroforstsysteme planen. Mit den neuesten Erkenntnissen im Gepäck und wissenschaftlicher Begleitung machen sie sich auf, die Vorteile der Bäume mit den Anforderungen moderner Landwirtschaft zu kombinieren, um gegen die dramatischen Folgen das Klimawandels besser gerüstet zu sein. Ihr erklärtes Ziel: die Versöhnung von Landwirtschaft und Naturschutz.


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