BR Fernsehen - Dahoam is Dahoam


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Wie wird man Schauspielerin? Die beruflichen Wege der DiD-Stars

Flori hat die erste Hürde genommen auf dem zweiten Bildungsweg. Jetzt sucht er einen Studienplatz. Wie steinig war der Bildungsweg für die Schauspielerinnen von „Dahoam is Dahoam“?

Stand: 23.08.2016

Flori denkt über die Möglichkeit eines dualen Studiums nach. Von links: Florian Brunner (Tommy Schwimmer) und Mike Preissinger (Harry Blank). | Bild: Jo Bischoff / BR

Ursula Erber hatte eine schicksalhafte Begegnung

„Ich stamme aus einer Künstlerfamilie, habe sehr gut gezeichnet und von klein auf stand fest: Ich werde mal Grafikerin. Als 16jährige war ich für das Müttergenesungswerk mit der Sammeldose unterwegs und die damals berühmte Schauspielerin Maria Wimmer hat mir etwas in die Dose gesteckt. Da durchfuhr es mich wie einen Blitzschlag, dass ich viel lieber Schauspielerin werden möchte als Grafikerin. Ich bin ihr nachgelaufen und habe gefragt, was ich tun muss, um Schauspielerin zu werden. Sie hat mich von oben bis unten angeschaut und dann gesagt: Du machst erst einmal einen Schulabschluss und dann gehst Du auf eine gute Schauspielschule. Genau das habe ich getan, habe mich mit vielen, vielen anderen bei der Falkenbergschule beworben und wurde genommen.“

Carina Dengler hat drei Standbeine

„Ich wollte schon während der Schulzeit  Sängerin und Friseurin werden. Mit 13 hatte ich meinen ersten Plattenvertrag und nach der Schule habe ich die Lehre angefangen. Im zweiten Ausbildungsjahr war dann das Dahoam is Dahoam-Casting und mein Manager hat mir Mut gemacht. Ich war zwar skeptisch, hab’s aber versucht und bin aus 600 Bewerberinnen ausgesucht worden. Dass ich vor meinem Start hier noch die Lehre abgeschlossen habe, gibt mir ein Gefühl von Sicherheit.  Wenn es mit der Schauspielerei nicht mehr klappt stehe ich wenigstens nicht mit leeren Händen da. Aber natürlich hoffe, ich dass es ewig weitergeht: Die Schauspielerei und das Singen sind mein Leben, ich möchte nichts anderes mehr machen.“

Senta Auth probierte etliche Umwege

„Ich habe beruflich Verschiedenes angefangen und ausprobiert. Ich habe studiert, wollte dann aber doch lieber Fluglotsin werden und bin beim Stresseignungstest mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Dann wollte ich Restaurateurin werden und der Schreiner  in Schliersee, bei dem ich Praktikum gemacht habe, wollte mich auch ausbilden, aber seine eifersüchtige Frau war dagegen. Bis zur Beginn meiner Schauspielausbildung habe ich eine Ausbildung zur Physiotherapeutin begonnen, das war aber auch ein Albtraum, denn die Schulleiterin hat alle unterdrückt und gedemütigt mit dem Ziel, unseren Stolz zu brechen. Als ich endlich die Zusage von der Schauspielschule hatte, habe ich diese Ausbildung abgebrochen und war froh, endlich meinem Beruf angekommen zu sein.“

Werner Rom ging seinen Weg gerade, aber umständlich

„Mein Weg zur Schauspielerei war sehr gerade, aber umständlich. Meinen Eltern zuliebe habe ich erst etwas „G’scheites“ gelernt und eine dreieinhalbjährige Lehre als Werkzeugmacher absolviert. Mein Ziel blieb aber das Theater. In München gab es damals eine kostenlose Privat-Schauspielschule im englischen Garten. Die habe ich besucht und bekam die Gelegenheit, mir als Abendbeleuchter im Nationaltheater ein Taschengeld dazu zu verdienen. Ich war also mit den Brettern, die die Welt bedeuten, immer im Kontakt, der sich dann durch mein Engagement beim Bauerntheater auch endlich intensiviert hat.“

Hermann Giefer ist Schauspieler auf dem zweiten Bildungsweg

„Gelernt habe ich Fernmeldetechniker, war aber sehr unglücklich in diesem Beruf. Aus Verzweiflung habe ich schließlich aufgehört und tausend andere Jobs gemacht. Bis ich von der Skipiste weg als Model für einen Werbespot engagiert wurde.  In Düsseldorf habe ich mir eine Setkarte zugelegt und war dann ein gefragter Werbefuzzi. Ich habe nie geraucht, aber trotzdem Zigarettenreklame gemacht, ich habe für Bier, Fastfood, Mineralwasser und Frischmilch geworben. Mit einem Teil des Geldes habe ich mir dann meine Schauspielausbildung finanziert. Ich bin also Schauspieler auf dem zweiten Bildungsweg.“


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