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Bayern erleben Augsburg - Stadt des Wassers

Wasser – Leben – Augsburg. „Ein Hoch auf uns“ singt der Augsburger Andreas Bourani am Filmanfang, während Jugendliche voll Freude ins Wasser springen. Augsburg – Stadt des Wassers. 45 Filmminuten Lebensfreude – und Wissenswertes über das reiche Augsburger Kulturerbe (Unesco-Bewerbung läuft!) rund um das Thema Wasser. Ein Hoch auf Augsburg – seine Kanäle, seine bis heute betriebenen Wassertürme und –werke (einzigartig in Mitteleuropa und darüber hinaus!), seine Flüsse.

Von: Frieder Käsmann, Anette Orth

Stand: 15.03.2018 | Archiv

Augsburg – Stadt des Wassers, wirklich? Ja sicher – 160 Kilometer Kanäle (Venedig hat nur 38 Kilometer); die schon erwähnten Wassertürme, die auf das 15. Jahrhundert zurückreichen, noch heute in Betrieb befindliche Wasserwerke aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, weit mehr als hundert Brunnen, viele davon sehr prachtvoll. Und bei alledem sind noch nicht die beiden Hauptflüsse Lech und Wertach angeführt, die Singold, der Brunnenbach, sowie viele Seen in und um Augsburg – auf dem Mandichosee im Süden der Stadt kann man sogar segeln.

Bevor es hier gleich wieder um Wasser geht, sei noch eine Besonderheit des Films erwähnt: Die Musik kommt komplett von Augsburgern – von Andreas Bourani, Leopold Mozart, der Indieband Anajo und anderen.

Die Geschichten im Film: Wasser als Blog-Thema. Die Augsburg-Bloggerin Nina Arnold durchstreift Augsburg und seine nahe Umgebung auf der Suche nach interessanten Stories rund ums Wasser; Wasser als kühles Nass, ab geht´ s in den Proviantbach; Wasser als prägendes Element im Stadtbild, gemeint sind die Kanäle im Lechviertel, in denen sich im Film sogar ein Biber treiben lässt; Wasser und Macht – der prunkvolle Augustusbrunnen dominiert den Augsburger Rathausplatz; Faszination Wassertechnik – der Hochablass, gebaut nach einem heftigen Hochwasser 1911.

Und auch darüber wird im Film erzählt: Wasser als Energie - Kanäle als Grundlage des Wohlstands der Handwerker im Lechviertel; Wasser für Handwerk, hier und heute: Der Papierschöpfer Klaus Wengenmayr zieht das kalkhaltige Lechwasser direkt aus dem Kanal vor seiner Haustür.

Und diese Stories: Wasser und Romantik – warum sich bis heute viele Augsburger Paare bei einer Ruderbootfahrt am Oblatterwall verlieben; mein eigenes Wasserwerk – mehr als fünfzig private Wasserkraftwerke gibt es in Augsburg – ein Besuch bei der Kosmetikfirma Dr. Grandel; Wasserwerke von zeitlosem Wert – zu Gast beim historischen (und weiter in Betrieb seienden) Wasserwerk auf der Wolfzahnau.

Und auch das zeigt der Film: Der Augsburger Eiskanal – ein einzigartiger Ort für Kanusportler, und das schon seit weit mehr als 40 Jahren; ein Momument für sich – zeitlose Technik und schöne Kunst im historischen Wasserwerk am Hochablass; Wasser ist Leben – eine Rundfahrt durch den Stadtwald, der die 300 000 Menschen in Augsburg mit gesundem Wasser versorgt, gleich vor der Haustür.

Und das noch: Revolutionäre Technik seiner Zeit – seit dem 15. Jahrhundert bis heute sind Wassertürme prägend für Augsburg, und einzigartig in ganz Mitteleuropa; Wasser unter der Oberfläche – ein Blick in die unterirdischen Kanäle Augsburgs; Wasserrettung – bei der Wasserwacht werden Hunde als Lebensretter trainiert; Wasser und Umwelt – in der Wertach werden Aalrutten ausgesetzt, und zugleich Kinder über den Wert sauberer Flüsse unterrichtet.

Und dann sind da immer wieder diese wunderbaren Brunnen – reingetröpfelt in den Film quasi – der Georgsbrunnen in der Stadtmezg, der Herkulesbrunnen, der Brunnen vor dem Dom, mit den drei Bistumsheiligen Ulrich, Afra und Simpert.

Zum Schluß des Films dann noch ein Ausflug mit der Dampflok zum Ammersee. Siehe da, auch außerhalb Augsburgs gibt es Wasser, inklusive Augsburger Segelclub.

Augsburg – Stadt des Wassers, ein Film von Anette Orth und Frieder Käsmann, Redaktion: Dr. Michael Zehetmair.


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