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TV-Slowenien Die Abenteuer des Miran Tepeš

Miran Tepeš ist als Spitzenschispringer bekannt, der sieben Mal den zweiten Platz bei der Weltmeisterschaft und die Silbermedaille im Teamwettbewerb bei den Olympischen Spielen in Calgary 1988 gewonnen hat.

Von: Mile Vilar

Stand: 02.11.2014 | Archiv

Ein Segelboot auf glattem Wasser und ein Eisberg | Bild: BR

Miran Tepeš

Miran und Mile beginnen ihre Reise in Isafjordura, der größten Stadt der westlichen Islandfjorde. Ihr Ziel ist, in Grönland anzulegen und den Nordatlantik bis nach Spanien zu überqueren. Sie haben für die fast dreiwöchige Tour Nahrungsvorräte und Treibstoff an Bord. Miran hat mit seiner Skokica schon zweimal die Welt in Etappen umsegelt. Er ist nicht einmal dem Cap Horn ausgewichen, das unter den Seglern Furcht und Respekt auslöst.

"Ich bin mit meinen Eltern schon von klein auf ans Meer gefahren. Dabei habe ich immer die Segelschiffe am Horizont betrachtet, wie ruhig sie segelten. Das erste Geld, das ich beim Schispringen verdiente, habe ich in ein Segelboot gesteckt. Seit damals verbringe ich jeden Sommer auf dem Boot."

Miran Tepeš

Der dritte Tag: Erste Eisberge. Die Wettervorhersage kündigt starken Nordwestwind an. Es wird ein Slalom zwischen den Eisplatten. Die Schläge lassen das Plastikboot erzittern. Die Skokica ist kein Eisbrecher. Die Temperatur liegt weit unter Null. Ein Wal hebt ihre Laune.

Auf Grönland werden sie nicht die slowenische Fahne hissen. Nur drei Seemeilen trennen sie vom Festland. Sie haben den Zugang nicht gefunden.

Zurück nach Europa. Sie wechseln einander alle drei Stunden bei der Wache ab. Das Wachsein ist weniger unangenehm als in der Kabine bei hohem Wellengang hin und her geworfen zu werden.

"Auf jede Reise muss man sich vorbereiten. Wenn man körperlich gut vorbereit ist, kann man auch mehrere Tage auf dem stürmischen Meer überleben, wo man ständig damit ringt, das Gleichgewicht zu halten. Man erträgt die Einsamkeit leichter, als wenn man unvorbereitet auf das Boot kommt und einen dort bald alles zu stören beginnt."

Miran Tepeš

Sie segeln mit dem immer stärker werdenden Nordwind zu den Westmännerinseln bei Island. Die fünf bis sieben Meter hohen Wellen scheinen am Anfang ungeheuer, doch mit der Zeit werden sie zu etwas Gewöhnlichem. Ausgelassene Wale schließen sich ihnen an. Wer ist schneller? Man vergisst leicht, dass man sich mitten im Atlantik befindet, wo die Natur keine Fehler vergibt.

"Man muss sein Wissen über Meteorologie und Seekarten erweitern. Man sieht sich an, was anderen passiert ist und bereitet sich auf Ähnliches vor. Wenn man schon nichts anderes kann, aber den Motor muss man selbst reparieren können. Das Gleiche gilt für den Mast und man muss auch selbst ein Segel flicken können, weil dir im Ozean niemand helfen kann, wenn du mehrere tausend Meilen vom Festland entfernt bist."

Miran Tepeš

Sie sind bis nach Irland und über den Golf von Biskaya nach Spanien gesegelt. Kameramann Mile Vilar ist froh, dass ihn ein erfahrener Segler an Deck empfangen hat, der in einem seiner Bücher sagt, dass er auf Reisen nicht sich selbst sucht, weil er sich nicht verloren hat.

"Die Welt zu erforschen, neue Orte kennen zu lernen, das sind Dinge, die mich interessieren."

Miran Tepeš


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