BR Fernsehen - Alpen-Donau-Adria


0

TV-Slowenien Rettungshund beim Training

Andrej Žunič hat den deutschen Kurzhaarvorstehhund Haron vor neun Jahren nur zu dem Zweck aus dem Wurf genommen, ihn zu seinem Rettungspartner auszubilden.

Von: Robert Bogataj

Stand: 08.06.2014 | Archiv

Rettungshund Haron findet einen Mann in einer Tonne | Bild: BR

Zu Hause leistet dem Hund Haron der belgische Schäferhund Cik Gesellschaft.

Haron hat ein außerordentliches Temperament und einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Sich auf Schutt zu bewegen, macht ihm nichts aus.

"Das Vertrauen, die Bindung zwischen dem Führer und dem Hund, hält das ganze Leben und ist wesentlich für den Erfolg des Rettungspaares. Ein Rettungshund ohne einen guten Führer ist bedeutungslos. Ein Führer ohne Hund ist kein Rettungshundeführer."

Dr. vet. med. Andrej Žunič, Rettungshundeführer

Andrej Žunič

Dr. Žunič arbeitet schon seit seiner Kindheit gerne mit Tieren. Deshalb war seine Entscheidung, Tierarzt zu werden, ganz logisch. Als Tierarzt verbringt er die meiste Zeit auswärts. Dort hat er den unmittelbaren Kontakt zu den Tieren.

"Tiere lügen nicht, sie geben genau das zurück, was wir ihnen geben. Bei ihnen kann kein Placebo-Effekt erreicht werden. Es gibt nur dann eine Wirkung, wenn wir uns ihnen widmen."

Andrej Žunič, Rettungshundeführer

Als Hundetrainer gibt er sein Wissen und seine Erfahrung auch an andere weiter. Neben der Arbeit mit den Hunden muss ein Hundeführer noch viel anderes können: Seiltechnik, Erste Hilfe, Orientierung, die Erkennung von Gefahren in der Natur und in den Bergen und das Verhalten bei Lawinen.

"Wir versuchen, dem Hund jeden Tag etwas anderes beizubringen, ihn mit neuen Herausforderungen zu konfrontieren. Die Arbeit darf für ihn nicht Routine werden. Das muss aber zumindest zwei Mal pro Woche je zwei Stunden dauern."

Andrej Žunič, Rettungshundeführer

Neben der Liebe zur Arbeit mit Tieren gab es noch andere Dinge, die seine Entscheidung, Rettungshundeführer zu werden, beeinflusst haben.

"Ein anderer Aspekt, den ich beim Retten sehe, ist die humanitäre Seite. Das Retten ist schließlich mehr als ein Sport. Wir müssen operativ vorbereitet sein und müssen bereit sein, den Menschen im Unglück, das immer zum unpassendsten Zeitpunkt geschieht, zu helfen. Drittens gefällt mir bei der Rettungsarbeit, dass man im Grund genommen niemals alles weiß."

Andrej Žunič, Rettungshundeführer

Beide nehmen jedes Jahr zumindest an zehn Rettungsaktionen für Vermisste in der Natur teil. Bei der Weltmeisterschaft traten mehr als 50 Mannschaften teil, von den Schweizer Soldaten, die als die besten Hundeführer gelten, bis zu den Wiener Feuerwehrmännern.

"Die Weltmeisterschaft ist auch eine gute Gelegenheit, mich mit anderen Rettern zu treffen. Wir treten niemals einer gegen den anderen an, sondern jedes Paar zeigt vor dem Schiedsrichter, was es im Augenblick kann und dann vergibt der Schiedsrichter die Bewertung, die zur Reihung führt."

Andrej Žunič

Andrej Žunič und Haron haben in der Vergangenheit schon an mehreren Wettkämpfen der IRO teilgenommen. Die Weltmeisterschaft, die im heurigen Jahr Ende September in Slowenien veranstaltet wird, stellt für beide sicher die bisher größte Herausforderung dar. An dieser Weltmeisterschaft werden auch einige Rettungspaare aus dem Klub der Rettungshundeführer Kranj teilnehmen.


0