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RAI-Triest Mexikos Künstler im 3. Jahrtausend

Die Geschichte der diplomatischen Beziehungen zwischen Italien und dem modernen Mexiko ist 140 Jahre alt.

Von: Piero Pieri

Stand: 08.06.2014 | Archiv

Das Schloss Miramare | Bild: BR

Und vor 150 Jahren brach der Habsburger Erzherzog Maximilian von seinem Schloss Miramare auf, um Kaiser von Mexiko zu werden.

Und hier in der Scuderia, den ehemaligen Stallungen von Miramare, wurde im April die Ausstellung Messico Circa 2000 eröffnet, die ein Bild Mexikos am Beginn des 3. Jahrtausends geben will. Es ist eine umfangreiche Auswahl aus der Sammlung zeitgenössischer Kunst des mexikanischen Kunstsammlers und Unternehmers José Pinto Mazal, die mit rund 2000 Werken eine der größten Sammlungen mit internationalem Niveau ist.

José Pinto Mazal

In der Ausstellung in Triest werden 91 Werke von 81 mexikanischen Künstlern gezeigt. Damit ist die Ausstellung die größte Schau mexikanischer Kunstwerke, die jemals in Europa gezeigt wurde, und es ist zugleich die repräsentativste Ausstellung, weil hier die zeitgenössische Kunst des gesamten Landes zu sehen ist, vom Ende des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart.

"In dieser Ausstellung werden Künstler gezeigt, die Ende des 20. Jahrhunderts 20 oder 30 Jahre alt waren, einige davon unbekannte Studenten, deren Werke jetzt in den bedeutenden Museen Europas und der USA zu sehen sind. Die Ausstellung spiegelt das moderne, weltoffene Mexiko wider, das in den Kunstrichtungen vom Ende des 20. Jahrhunderts bis in unsere Tage präsent ist."

José Pinto Mazal, Kunstsammler

Die zeitgenössische Kunst Mexikos vereint die Einflüsse der Moderne mit der vorspanischen Identität, in der der Tod stets gegenwärtig war, verwoben mit dem Lebenskonzept. Opfer und Blutvergießen markieren den unerschöpflichen Zyklus des Lebens.

Maria Campitelli

Das Projekt des Austausches zwischen Mexiko und Italien heißt Mex Pro und wurde 2010 von der Gruppe 78 zur Förderung von Gegenwartskunst zusammen mit ähnlichen Einrichtungen in Mexiko gegründet. 2013 haben Triestiner Künstler eine Reihe von Veranstaltungen in Oaxaca, der Stadt der Kunst, und im Museum Arocena in Torreon, einem der wichtigen Industriezentren Mexikos, präsentiert. 2014 zeigt nun Triest während des ganzen Jahres vielfältige Aspekte der mexikanischen Kunstszene.

"Die Ausstellung illustriert das expressive Können und die Kraft vieler heutiger mexikanischer Künstler, die hier kaum bekannt sind, sehr wohl aber in Amerika und Australien und in Fernost, weil fast alle ein internationales Netzwerk haben."

Maria Campitelli, Gruppo 78, Ko-Kuratorin

Bevor Messico Circa 2000 in andere europäische Städte kommt, wird die Ausstellung den ganzen Sommer über in Triest bleiben und als Höhepunkt vom 23. August bis zum 15. September die großartige Installation von Alejandro di Santiago 2501 Migranten zeigen, ein überaus aktuelles Thema, dargestellt in Form einer Terrakotta-Volksmenge, welche die ganze Piazza Unità in Triest überschwemmen wird.


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