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8.7.2018 Infos

Stand: 08.07.2018 | Archiv

ADA Infos | Bild: BR

"SOS Brutalismus" im Architekturzentrum Wien

Das Bauen mit Sichtbeton, auf französisch "beton brut", scheidet die Geister. Dabei haben die Bauten des Brutalismus, die seit dem Beginn der 1950er Jahre weltweit errichtet wurden, viele Qualitäten. Diese wieder hervorzuheben ist das Ziel der Ausstellung "SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster" im Architekturzentrum in Wien.
Im Brutalismus ging es um Bauen für eine neue Zeit. Die Konstruktion und die verwendeten Materialien wurden bewußt zur Schau gestellt. Angelika Fitz, die Direktorin des Architekturzentrums Wien: "Aber es stecken auch immer gesellschaftliche Haltungen dahinter, und sehr oft stehen Haltungen für ein Gemeinwesen, für neue kollektive Räume. Zum Beispiel in Europa ist es sehr stark mit dem Wohlfahrtsstaat der 60er, 70er Jahre verknüpft. In postkolonialen Situationen, wie in Afrika, in Lateinamerika oder Asien ist es sehr stark mit den neuen Demokratien, den neuen Staaten, die entstanden, verknüpft. Das heißt, es geht um Aufbruchstimmungen und um großzügige Räume für das Gemeinwesen."
Auch in Österreich finden sich zahlreiche Beispiele brutalistischer Architektur. Ein Erfolgsmodell ist bis heute die Terrassenhaussiedlung in Graz, entworfen von der Werkgruppe Graz. Brutalistische Architektur ist auch ein Symbol für die Öffnung der Kirche: Nach dem zweiten vatikanischen Konzil sollten die Gläubigen aktiv an der Messe teilnehmen können. In Österreich zeugen dafür die Wotruba Kirche in Wien oder die Osterkirche im burgenländischen Oberwart.
"SOS Brutalismus. Rettet die Betonmonster" bis 6. August im Architekturzentrum Wien.

Das Urkrokodil in Ungarn

An diesem kleinen Schwanzwirbel kann man das "Magyarosuchus Fitosi" rekonstruieren, das Urkrokodil, das vor 180 Millionen Jahren lebte und dessen Knochen 1996 in Gerecse ausgegraben wurden. Ein Forscherteam der Eötvös Lóránd Universität hat diese Knochen untersucht. Das fast fünf Meter lange Krokodil dürfte so ausgesehen haben: Ein starker Panzer, ein länglicher Kopf und kurze Beine, kleine Füße. Die Paläontologen konnten aber auch feststellen, dass das Tier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht nur im Ozean lebte, sondern so wie auch das heutige Krokodil häufig an Land ging. Das nun entdeckte Urkrokodil ist wahrscheinlich der nächste Verwandte des Pelagosaurus, der hauptsächlich in Westeuropa vorkam, und es gehörte zu jenen Krokodilarten, die sich als erste an das Leben im Meer anpassten.
Im Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum sind die Funde schon bald für die Öffentlichkeit zugänglich.

"Tod in Venedig" in Zagreb

Thomas Manns berühmte Novelle ''Tod in Venedig'' war die jüngste Ballettpremiere im Kroatischen Nationaltheater in Zagreb. Die Vorstellung entstand nach Viscontis berühmter Verfilmung in Zusammenarbeit mit dem Nationaltheater in Maribor. Die Choreographie stammt von Valentina Turcu: "Jeder Tänzer ist in jeder Sekunde seines Auftrittes natürlich, so als ob er sich nicht im close up der Kamera befände."
Es war die 128. Premiere der innovativen Ballerina und Choreographin und die erste in ihrer Geburtsstadt. Sie ist die Tochter der Primaballerina Maja Srbljenović und des Solotänzers Marin Turcu. Die Figur des Schriftstellers Gustav Aschenbach zeichnet die Regisseurin als einen Helden, der während des gesamten Werkes kämpft: Am Beginn mit der künstlerischen Krise und später mit der Obsession für den 14-jährigen Tadzio. Die Musik Gustav Mahlers ist mit moderner Musik verwoben.
Die Produktion wird im Herbst wieder in den Spielplan aufgenommen.


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