BR Fernsehen - Alpen-Donau-Adria


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10.6.2018 Infos

Stand: 10.06.2018 | Archiv

ADA Infos | Bild: BR

Ungarn: "Wilder Balaton" – Neuer Naturfilm

Am Fuße von Vulkanen, die vor Millionen Jahren erloschen sind, dort, wo einst Meer und Wüsten waren, entstand der größte See Mitteleuropas, der Plattensee, Balaton. Die zahlreichen Wunder des sogenannten ungarischen Meeres werden in dem neuen Dokumentarfilm "Wilder Balaton" gezeigt: Mosonyi Szabolcs, Regisseur, Kamera und Schnitt: "Das Drehen von Naturfilmen ist heutzutage die Königsdisziplin des Filmens. Wir verwenden große Teleobjektive, 800-Millimeter-Optiken und Super-slow-motion-Kameras. Wenn ein Vogel auf einen Fisch herabstößt, nehmen wir das mit acht- bis zehnfach verlangsamter Geschwindigkeit auf." Eine geologisch vielfältige wilde Landschaft umgibt den See. Die Kulisse ist zu jeder Jahreszeit traumhaft schön. Im Sommer ist der See Schauplatz des größten See-Rundfahrt-Wettbewerbs in Europa. Im vergangenen Winter hat der zu Eis erstarrte Balaton die Besucher verzaubert.

Österreich: Ausstellung "Jochen Traar – Paint it black!"

In der Alpen-Adria-Galerie in Klagenfurt beginnt Jochen Traars Blick auf Klagenfurt mit den Menschen, die heute in der Stadt das Sagen haben oder haben werden. Kunst wie die von Jochen Traar erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Ein Panorama der Stadt aus Spiegelzeichnungen. Zahllose Querverweise, die erst mit der Zeit sichtbar werden. Aus dem Panorama wird ein Stadtplan auf dem Boden. Kunst erobert sich den Raum und wird zur Bewegung. Die Technik hinter der Bewegung wird bewusst gezeigt, ein weiterer Hinweis auf die Abläufe in einer Stadt. Jochen Traar: "Es wird im permanenten Versuch, sich zu begegnen, aber auch auszuweichen, verhandelt, was Stadt ist, also eine permanente Entwicklung, ein permanentes aufeinander Eingehen, manchmal mehr, manchmal weniger, manchmal politischer geprägt, manchmal weniger. Es ist im Fluss, das zeigen diese beiden sehr schön, sie fließen auf dieser Karte, eingegrenzt durch den Raum, also durch die virtuellen Stadtmauern, nennen wir es einmal so." Ein Alltagsgegenstand als Kunstwerk: Eine Farbrolle wird zum Brunnen. Dazu gibt es 400 Musiktitel, in denen das Wort "Schwarz" vorkommt. Bekanntes, Unbekanntes, Geliebtes und Gehasstes. Eine Skulptur wie das Leben in einer Stadt.
"Paint it black" von Jochen Traar bis 26. August in der Alpen-Adria Galerie in Klagenfurt.

"Die Sechziger in Kroatien: Mythos und Realität"

Der Fiat 500 war in den 60er Jahren Wunschtraum und erstes Statussymbol in Jugoslawien. Damit fuhr man nach Triest, um Jeans zu kaufen oder zur Oma aufs Land. In der Ausstellung beginnt damit die Reise durch ein wichtiges Jahrzehnt, das in mehr als tausend Objekten vorgestellt wird. "Die Sechziger in Kroatien: Mythos und Realität" ist das zentrale Kulturprojekt des Museums für Kunst und Gewerbe in Zagreb. In 18 Workshops wird ein Einblick in den wichtigen Zeitraum zwischen 1958 und 1971 ermöglicht. Zvonko Maković, Konzeptdesigner der Ausstellung: "Wir wollten Kroatiens Bedeutung zu dieser Zeit, die damals aufkommenden Ideen und deren Entwicklung darstellen, aber auch, was man daraus lernen kann." Die 60er Jahren waren das goldene Zeitalter der Kinematographie. Die Zagreber Schule des animierten Films wurde gegründet und Dušan Vukotić erhielt einen Oscar. Das kritische Theater boomte, und das junge Zagreber Fernsehen faszinierte das Publikum. Die Ausstellung wird viele Besucher anziehen, weil sie für die Einen erlebte Realität ist, und für die anderen ein weit zurückliegender Mythos.
"Die Sechziger in Kroatien: Mythos und Realität", Ethnographisches Museum Zagreb, 26.4.-14.10.2018

Ungarn: Tiger-Operation

Ungewöhnliche Operation an Igor, dem 13-jährigen Tiger im Wildpark Szeged in Ostungarn. Seit fast zwei Jahren litt er an einer Abnutzung und Entzündung des Hüftgelenks. Bisher konnten seine Schmerzen nur gelindert werden. Das jetzt angewandte Stammzellenverfahren wurde aus der Humanmedizin übernommen. Róbert Gippert, Tierarzt: "Wir saugen mit Hilfe von Vakuum das Fettgewebe ab. Mit diesem patentierten Verfahren erfolgt die Trennung und wir gewinnen sechs bis acht Milliliter Masse, in der die Stammzellen sind." Die eigenen Zellen sind die, welche nach einem Eingriff die Heilung ermöglichen. Róbert Gippert, Tierarzt: "So werden dem Organismus keine schweren Medikamente oder andere Stoffe mit ernsten Nebenwirkungen zugeführt." An Pferden, Hunden und Katzen wurden in Ungarn heuer bereits über 30 ähnliche Eingriffe vorgenommen. Das revolutionäre Verfahren hat in der Humanmedizin der plastische Chirurg Carlo Tremolada in Italien entwickelt. Seit heuer wird es auch in anderen Ländern Mitteleuropas angewandt. Und bei Igor dürften die ersten Anzeichen der Heilung bereits erkennbar sein.


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